LICHTTAUFE LEIPZIG 2000
(Ein Frontbericht vom WGT) Juni 2000
In Bezug auf VON THRONSTAHL, hatte ich
nicht die geringste Ahnung davon, wie viel Standvermögen Michael Brunner
aufbringen musste, um dem Sturm der Entrüsteten zu widerstehen. Erst
in Leipzig angekommen, wurde mir das Ausmaß des offenen Widerstands,
allmählich klar. Ein offener Widerstand, der sich trotzdem immer nur
durch Zeitungen, Gerüchte, Meldungen, Schreiben und Mittelsmänner von
hinten kommend, initiiert. Diese unheilige Allianz, aus allem, was zur
Schlafenszeit der Demokratie, dann endlich doch noch einmal zusammengefunden
hat, so wie es offen- bar wohl zusammengehört. Linkeste Asphalt-Journalie,
Bild-Zeitung, Ver- fassungsschutz, Das Lokalrad = IQ-PDS, Grüne, der
leipziger Oberbürger-meister, Kriminalpolizei, ANTIFA und Gruftis gegen
Rechts. Sie alle hatten einen gemeinsamen Gegner in mir und VON THRONSTAHL
gefunden. Als mir Donnerstag Nacht ausgerechnet Stephan P., die Nachricht
vom Verbot des Von THRONSTAHL-Auftritts kund tat, beschäftigte mich
von da an nur die Frage, wie ich trotz all dieser schier unumschiffbaren
Riffe, die mir ein Landen auf der Bühne im Grunde unmöglich zu machen
schienen, Auf der Parkbühne gingen the DAYS OF THE TRUMPET CALL nun in Stellung und die Tatsache, dass diese Live-Besetzung zur Hälfte aus VON THRONSTAHL-Musikern bestand, bot mir die Möglichkeit eines Einstiegs. Mittlerweile war die Kriminalpolizei hinter der Bühne schwer darüber besorgt, ob denn dem Verbot auch mit allen Mitteln, Folge geleistet würde. Unter das Volk hatten sich auch schon Leute vom Ordnungsamt gemischt, ebenso Verfassungsschutz und Verteter geheimer Bundeswehrkreise. Dem MAD (Militärischer Abschirm-Dienst), der seine Präsenz nicht gänzlich geheim halten konnte, diente die Beobachtung an der Parkbühne zu späteren Studienzwecken an einer Bundeswehr-Akademie, wie man im Nachhinein hörte. Wie dem auch sein sollte, meine Koordination des VON THRONSTAHL- Bühnenzaubers wurde mir dadurch erschwert, dass man einen Sicherheitsmann zu mir abkommandiert hatte, der mir auf Schritt und Tritt, nicht aus dem Windschatten wich. Den rasenden Reporter des FOCUS indes , sah ich von fern die Parkbühne verlassen, im Schwitzkasten eines gestrengen Security -Söldners. Wie bedauerlich. Vielleicht hatte er ja ausserhalb wichtige Termine. Der Film, den er nicht behalten durfte, und das hatte er mit vielen seiner Zunft gemein, wurde mit energischen Handgriffen seitens der willigen Ordner, im Handumdrehen schnell-belichtet. Mit dem geballten Erscheinen VON THRONSTAHLs, nebst Freundeskreis am Ort des bevorstehenden Geschehens, war nämlich Fotographier-und Filmverbot über die Parkbühne verhängt worden. Am Verkaufsstand hatten sich indes jene, "alternativ gekleideten Journalisten", über die Auslagen der Verkaufsstände hergemacht und stöberten in CD-Booklets und Büchern (offenbar von Forschungsdrang getrieben), nach braunen Spurenelementen. Es war jene Sorte an Journalie, welche Stephan P. mir in seinen WGT-Erinnerungen bescheinigte, angepöbelt zu hab en und deren Gnade und Gunst er jetzt zu suchen scheint. "Alternativ gekleidete Journalisten", wie diplomatisch von Herrn P. dieses Pack nicht beim wirklichen Namen zu nennen. Ich erklärte einigen, dieser Gestalten, dass sie augenblicklich verschwinden dürften, -vielleicht erklärte ich darüber hinaus, noch einiges mehr,-es sollte niemanden verwundern. Auch die hinterrücks Fotografierfreudigen, durften meine sehr eigene Meinung bzgl. ihrer Anwesenheit, offen zur Kenntnis nehmen. Ich wünschte mir, stellvertretend für tausend aufgeklärte Journalisten, die hier rund um die Uhr, die schwer erkämpfte Pressefreiheit missbrauchen, einen einzigen Reporter der Marke "SPIEGEL", um meinen ganzen heißen Dampf an ihm aus- und abzulassen. Oder 100 ihrer Sorte und ein Standgericht. Eine sonntägliche Phantasie in marsianischem Rot. Ich sehe diese Spezies aus 80 % innerem und äußerem Schweinehund, keine Vertreter mehr jener Freiheiten von 1848. 1984 stattdessen und ein Presseausweis, der jeden Rufmord rechtfertigt, jederzeit.
THE DAYS OF THE TRUMPET CALL waren nun im Begriff ihren regulären Auftritt zu beenden. Wie geplant gingen links und rechts des leer stehenden Mikrophonständers, unsere beiden Spatenträger Jirka und Dietmar in Stellung, die neuen Edelspaten mit den Eisen schlagartig auf den Bühnenboden stoßend, die Hände über den Griffen geballt, den Eindruck thronstählerner Präsenz standhaft erweckend, während Frank die "SCHWARZE SONNE" - Flagge (versetzt hinter dem Mikrophonständer stehend), in ebenso aufrechter Haltung, wie ein Signal präsentierte. Maik indes, brachte die Gitarre in Anschlag und Raymond brauchte nur von THE DAYS OF THE TRUMPET CALL auf VON THRONSTAHL umzuschalten, schob eine reguläre VON THRONSTAHL- CD in das Laufwerk und schickte damit meine eingemachte Stimme über die Bühne hinweg, durch die Lautsprecherboxen, während ich selber mit Freundin und Freundeskreis, inmitten des Publikums weilte und mich sichtlich daran erfreute, auf welch gelungene Weise, wir das offizielle Auftrittsverbot, einfach sehr eng umschifften. Schon mit den ersten Takten von "MITTERNACHTSBERG", erhob sich das Puplikum, strömte zur Bühne und die einzigen die überhaupt nicht wussten, was und wie ihnen geschah, geschweige denn WAS hier im wahrsten Sinne des Wortes gespielt wurde, waren die Kriminalpolizei, Ordnungsamt und wer sonst noch so anwesend war, um das schlimmste zu verhindern. "Und liegt Deine Seele im tiefen Schlaf noch und scheint auch Dein Herz gefrorn, zum Zwecke Dich zu erwecken, wurden wir wiedergeborn. Ich weiß unser Licht sich erheben, von kommender Frucht raunt die Saat , mir träumt von Ernte und Leben, Wille befiehl mich zur Tat." VON THRONSTAHL, "MITTERNACHTSBERG".
Die Sonne schien nun wahrlich vom Himmel, wie zu einer LICHT-TAUFE, so wie es das Motto dieser Veranstaltung ja war. Freund und Feind wussten, dass diese Inszenierung in Verbindung mit dem Auftrittsverbot, um ein vielfaches stärker strahlten, als ein regulärer Auftritt es vermocht hätte. Ich genoss das Licht der SCHWARZEN SONNE und den Applaus des Puplikums, wie ein Bad an Genugtuung. Zu früh hatten sich unsere Gegner gefreut. Ihr schmutziger Lorbeer musste nun welken,-in meiner vergleichsweisen Sonne von Austerlitz. Die "SCHWARZE MÄDCHENTRAUBE" floss nun zur Feier des lichten Tages, in dunkelroten Strö men, wie in guter alter Zeit. Berauschend, die Sonne, der rote Saft und der Sieg. Es gab keine Toten, wir zählten keine Gefangenen. Der Beistand des ERZENGELS MICHAEL, die Standhaftigkeit MICHAEL BRUNNERS, die Qualitäten von Zeit und Ort und die Reaktion des Puplikums strafen jede Stimme Lügen, welche uns diesen Triumph zu schmälern sucht. Nach einer Viertelstunde schließlich war der Lichtzauber zu Ende und die Ordnungskräfte hatten auch die Bühnen und P.A. Technik, wieder fest im Würgegriff. Nun warteten die suspekten Herren von ASPEKTE (ZDF) darauf, mich interviewen zu dürfen. Und auch in ihrem Fall, ließ ich die Losung verkünden, dass, wer will, auch zahlen muss. Und daran erkenne ich dann, ob eine öffentlich rechtliche, oder Privatfernsehn-Institution, ein Interview auch wirklich will. Sie wollten und zahlten bar. Mir war ja auch schon klar, was man gerne von mir hören wollte, und schnell war mir auch klar, in welche Richtung mich die gezielten Fragen manövrieren sollten. Ich ließ mich aber zu keinerlei verwertbaren Härten verleiten, war wohl auch zu angenehm betrunken, um unbedingt politisieren zu wollen oder überhaupt noch zu können. Das ich mich als
INDIVIDUAL-FASCHIST bezeichnete, fand man dann aber doch
so interessant, das diese Sequenz nebst 5 Sekunden
Demokratie-Skepsis, die ich zum besten gab, am 23.Juni
2000 dann über die Bildschirme gestrahlt wurde, ohne das
die Welt weiteren Schaden nahm. (wieder einmal ein 23.ster)
Aus einem Interview mit Peter Matzke für MDR- KULTUR vom
14.6.2000, folgender Leckerbissen : |