EXORZISMUS: Das RITUALE ROMANUM
und die Vergeblichkeit der Psychologie

 
Wie sehr die Psychologische Theologie der Jetztzeit allmählich das Zeitliche segnet, mag in Eugen DREWERMANNS reichlich verirrter Deutung zum neutestamentarischen Falle des BESESSENEN VON GERASA stellvertretend für viele Mißdeutungen der Psycho-Theologen hier deutlich werden. So stellt Drewermann unlängst im österreichischen Fernsehen die hirnrissige These auf, JESUS habe in Konfrontation mit dem Besessenen von Gerasa "einen Fehler begangen", als er den "unreinen Geist" anweist, aus dem Körper des "Besessenen" zu fahren (der Psycho-Theologe spricht buchstäblich von einem Fehler, also einem Irrtum seitens Jesus). Und weil DREWERMANN so ganz und gar nicht an Dämonen, Besessenheiten und den Austrieb unreiner Geister glauben mag, kann er die an den Dämon gerichtete Frage Jesu schon im Ansatz nur mißverstehen, als dieser den Dämon (der ja Besitz von seinem Opfer ergriffen hat) nach dessen Namen fragt (ein zum RITUALE der Austreibung zugehöriger Bestandteil der Handlung). Weil DREWERMANN an keine Dämonie oder Besessenheit glaubt, meint er also, Christus habe die Frage nach dem Namen an den Besessenen selbst gerichtet, und die Antwort "Legion ist mein Name, denn unser sind viele." (eine Antwort, die für den Exorzisten nur zu offensichtlich ist) interpretiert DREWERMANN als die Antwort des Besessenen in Hinblick auf seine Verwandtschaft und seine Ahnen etc. Psychologischer Schwachsinn und ein Zeichen für die totale Unzuständigkeit DREWERMANNS und seiner Psycho-Konsorten zu Glaubensgeheimnissen christlicher Religiosität und der katholischen Mystik. Einer nur von vielen uncharismatischen Unzuständigen, die Christus in einen fehlbaren Menschen mit guter Motivation umzudeuten gedenken, und den Teufel als ein unpersönliches Prinzip betrachten müssen, um sich gegenüber dem Glauben an Geister und Dämonen zu verschließen. Aber wie oft erscheinen uns diese Typen "aufklärerischer Theologen" selbst als von Lügengeistern gerittene Opfer?

Jungtheologen und Altpsychologen werden sich nun in immer rasanterem Tempo bald schon in einer Sackgasse wiederfinden, aus der sie mit ihren rationalen Wegweisern nicht mehr raus, geschweige denn weiter kommen. Mit der Renaissance des Katholizismus, dem sich gen Untergang neigenden Tohuwabohu der Spaßgesellschaften allerorts, schieben sich Thematiken aus dem bislang unter den Teppich gekehrten Untergrund in die Öffentlichkeit, die so rational wie bislang nicht mehr moderiert werden können.

Wer in Anbetracht des apokalyptischen Ausmaßes und der dämonischen Hoch-Zeit im Hier und Heute als Theologe die wesenhafte Existenz Satans bezweifelt und das Wirken dämonischer Mächte psychologisch begründet, befindet sich nicht nur einfach im Irrtum. Ein privater Mensch ohne Sendung kann sich im Irrtum befinden, ein amtierender Seelsorger aber befindet sich mit gleicher Geisteshaltung schon im Vorhof der Hölle und zwar als Werkzeug ebendieser Mächte. Das alles mag mittelalterlich klingen in den Ohren der sich hierher verirrenden Rationalisten, aber mit dem Mittelalter sind wir noch nicht weit genug gegangen. Wenn wir rückwärts schauen, dann weit über das Mittelalter hinaus in die Genesis. Wir betrachten die eifersüchtige Revolte in Gottes Hierarchie, den Sturz der Rebellen, das neu erschaffene Menschengeschlecht, seine Versuchung, sein Versagen, die Verbannung, den Trennungsschmerz, Sintflut, Sodom & Gomorra und das Erscheinen des zweiten Adams, wiederholte Versuchung, Opfertod, Erlösungsakt, Umkehr, Heimkehr, freie Wahl. Und darin eingebunden, der tägliche Kampf, das fortwährende Ringen nicht nur der Prinzipien von Gut und Böse, sondern Satan gegen Menschheit, Engel gegen Dämon und Dämonen gegen Herz, Seele und Verstand des Menschen. Es ist kein gehütetes theologisches Geheimnis, daß die Pforten der Hölle sich um 1850 (gemäß der Offenbarung des Johannes) zum Sturm auf die Menschheit geöffnet haben, und daß der ihnen gewährte Spielraum (ca. 150 Jahre) von Beschleunigungen ungeheurer Ausmaße geprägt ist. In jede erdenkliche Richtung, besonders aber in Richtung einer Fortschrittlichkeit, die über den Horizont hinaus nur in den Untergang aller weltlichen Systematik und den Niedergang der Menschheit mündet. Die Schnellebigkeiten unserer Zeit sind in der Tat "teuflische" Attribute – dämonisch geprägte Schnelligkeit und Flexibilität. Wer in diesen Sog gerät und Spielball moderner Strömungen wird, kann außer sich geratend keine Ruhe und keinen Anker mehr finden, um die Wesentlichkeiten des Daseins im Sturm dieser Zeit noch zu begreifen. Das eigene Baby in der Tiefkühltruhe, der im Garten verscharrte Ehemann, die um 5,- Euro erdrosselte Rentnerin, der Selbstmord auf Drängen einer inneren Stimme, der Betrug am eignen Volke, der Verrat an der eignen Belegschaft, die Sogkraft der Niedertracht, die Gravitation des Banalen – das alles ist nicht auf die beruhigende Formal YIN & YANG zu bringen, das alles ist nicht böses Prinzip gegen lichtes Etwas. Es ist von der privaten Tragik lebendiger Menschen in einer Villa am Starnberger See bis hin zum Elend in einer verkommenen Betonmietparzelle in Rostock der Endkampf dämonischer Wesenheiten gegen das Haßobjekt Mensch.

Es kann nicht mehr allzu lange dauern, dann werden PRIESTER in Anbetracht der immer unverkennbarer werdenden theologischen Tatsachen ihre Sozialarbeiter-Thematiken wieder beiseite schieben und ihren Gemeinden erklären, was es mit den Freiheiten der Hölle auf sich hat, mit den dem Satan gewährten Spielraum, und wie sich die Wut der Dämonen begründet, und wie wir uns der Angriffe unreiner Geister erwehren. Ich möchte die Psychologie nicht vollkommen verwerfen und glaube sogar, daß ein Zusammenwirken von EXORZISMUS und PSYCHOLOGIE in gewissen Zusammenhängen recht fruchtbar vonstatten gehen kann, wenn die Psychologie sich dem Katholizismus unterordnet, weil das eben der Ordnung gemäß wäre. Aus einem Gespräch mit Pfarrer Hans MILCH erinnere ich mich noch an seine Einschätzung gegenüber leichteren Begebenheiten, die innerhalb seiner Gemeinde vorschnell als Besessenheit hochgespielt wurden. "Oftmals", meinte er, "genügt eine vom Arzt verpaßte Beruhigungsspritze und die Sache ist erledigt." Seine Vorgehensweise war die, zuerst einmal die rationalen Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und dann gegebenenfalls in die Vollen zu gehen. Die moderne Vorgehensweise wirkt dagegen etwas einseitig.

Wenn zur Psychologie neigende Theologen aber meinen, es vermeiden zu müssen, einen Patienten mit "Besessenheitsphänomenen" in der Weise kurieren zu wollen, daß sie an keine Besessenheit glauben und demzufolge den "unreinen Geist", der den Körper des Patienten in Besitz genommen hat, auch nicht anzusprechen gedenken, und ihn weder nach seinem Namen fragen und ihm auch keine Ausfuhr befehlen, mit der Vollmacht Christi, dann wird der Patient möglicherweise zwar Ruhe geben, weil der Dämon sich währenddessen ein Päuschen gönnt, aber das Problem ist damit nicht gelöst, die Besatzung nicht aufgehoben. Diese Theologen erfahren keine Gegenwehr, weil sie mit keiner Autorität auftreten. Warum sollte der Dämon vor ihnen einen Aufstand machen oder seine Kräfte messen wollen, wenn sein Gegenüber dessen Existenz in Zweifel zieht. ERNST für ihn wird es erst dann, wenn ihm ein autorisierter Exorzist gegenübersteht, der ihn zwingt, seinen Namen preiszugeben. Diese Preisgabe wird nicht erbeten, sondern erzwungen und befohlen, und hier ist es wichtig zu wissen, daß der Dämon gegenüber einem befähigten Exorzisten wirklich gezwungen ist, seinen Namen preiszugeben. Gezwungen, weil mit der Auferstehung Jesus und seiner anschließenden Höllenfahrt die Macht des Satans und der Hölle auf eine Weise gebrochen wurde, daß im Namen Christi dem Gegner Einhalt geboten und befohlen werden kann und muß. Dem Spielraum Satans und derer, die ihm angehören, sind also Grenzen gesetzt, im Namen und beim Blute Christi. Jegliches dämonisches Ringen gegen die Autorität des Exorzisten ist ein harter, sehr verzweifelter, aber vergeblicher Kampf, je nachdem, wie weit der Priester sich seiner verliehenen Autorität bewußt ist und je nach seinem Reinheitsgrad. Ein Dämon, im Vollbesitz seiner außer- und überirdischen Intelligenz weiß, daß er gegen die Allmacht Christus nichts ausrichten kann. Eine Schwäche des exorzierenden Priesters aber, oder eine nicht getilgte Verfehlung, oder eine so genannte "versteckte Leiche im Keller" des Exorzisten, von welcher außer ihm selber kein Mensch weiß, bleiben vor einer solchen Intelligenz nicht verborgen und untergraben eben auch die Vollmacht des Exorzisten. Darum mag es in den Reihen der Exorzisten sicherlich viele Berufene geben, aber nur wenige Auserwählte (und bezüglich solcher Hintergründe muß auch das Dummgequatsche um priesterliche Homosexualität in der Katholischen Kirche aufhören – hier müssen den Banalitäten des Alltags und der menschlichen Abgründe Grenzen aufgezeigt werden, und nie darf der metaphysische Aspekt des priesterlichen Amtes außer Acht gelassen werden). Genau das aber ist das Bestreben der KÜNGS und DREWERMANNS und der ihnen anhangenden "gläubig"- weltlichen Blindschleichen. Kein Dämon läßt sich von einem Sozialarbeiter bezwingen.

Der letzte exorzistische Fall, der hier medienweites Echo fand, war jener in Rumänien vor ca. einem Jahr, als dort in einem Kloster eine Novizin, die im Verdacht der Besessenheit stand, zu Tode exorziert wurde. Betrachtet man die genaueren Umstände dieses traurigen Fallbeispieles, steht hier weniger die "Besessenheit" einer Novizin zur Debatte, als vielmehr ein mehr von Aberglauben als von Religiosität geprägter Dilettantismus, der selber mehr mit Dämonie, als mit einer Heilslehre kommuniziert.

Lange vor dem tragischen EXORZISMUS- Fall der Anneliese MICHEL (Klingenberg im Odenwald), der in den siebziger Jahren für Aufsehen sorgte (und auf dessen Grundlage der aktuelle Kinofilm: "DER EXORZISMUS DER EMILY ROSE" basiert), haben hierzulande spektakuläre Fälle von Besessenheit und Exorzismus die Gemüter der Öffentlichkeit, der Wissenschaft und der Theologie heftigst in Wallung gebracht. Wer sich erst einmal thematisch durch die dokumentierten klassischen Fälle des 19. Jahrhunderts gearbeitet hat und die schiere Unglaublichkeit der darin geschilderten Phänomene und Gewalten sich vor Augen geführt hat, dem offenbart sich zu allem Zittern, das einem insbesondere ein filmisches Unternehmen wie der 70er Jahre Klassiker: " DER EXORZIST" bereitet, die zusätzliche Erkenntnis, daß die Härten dieses Filmes auf keiner Fiktion beruhen.

Auch "DER EXORZISMUS DER EMILY ROSE" wird Wellen schlagen, in jede erdenkliche Richtung. Aber mit dem Aufkommen der KATHOLISCHEN RENAISSANCE können die Fragen, welche der Film aufwirft, von keinem Psychologen oder Psycho-Theologen in dem Maße der Erfordernis beantwortet werden. Vielleicht ist es für viele anfangs nur der Nervenkitzel, die Neugier nach Phänomenalem. Wer aber seine Fragen durch gezieltes Selbststudium schließlich beantwortet sieht, der sieht sich einer himmlischen Macht gegenüber, die nichts von der schwülen Seichtheit eines Ethik-Faches oder einer (meist recht gottlosen) soziologischen Religionsschulstunde aufweist, dafür aber ins Mark zielt und erschütternde Erkenntnis zur Folge hat.

Nach der Verkitschung der religiösen Kunst des 19. Jahrhunderts und den saft- und kraftlosen Darstellungen alleine der Engel, insbesondere der Schutzengel-Darstellungen im Religiösen, verlor die Engel-Thematik, und auch die Wachsamkeit gegenüber deren dämonischer Opposition, allgemein an Interesse. In den siebziger Jahren indes fehlte es der Kirche soweit selbst an Saft und Kraft, um das Thema noch einmal glücklich wieder aufgreifen zu können. Im Zuge des II. Vatikanischen Konzils und einer, wie es immer gerne heißt, "dem Leben zugewandten" Religion, ließ man den Glauben und das Wissen um Schutzengel wegen fehlender Zuständigkeiten oder aus falscher Bescheidenheit oder der freimaurerischen Okkupation wegen einfach mal vor die Hunde gehen, von wo aus sich die Spur der Schutzengel-Thematik dann über die 90er Jahre im Esoterik-Sumpf verlor. Hier schlug dann die Stunde jener aufgeklärten Jungpriester, die mal lieber hätten von vornherein Sozialarbeiter oder Psychologen werden sollen, statt den einst wehrhaften Katholizismus noch weiter zu entsaften und mit soziologischer Einfühlsamkeit zu verseuchen – bis zur Verweltlichung.
Jetzt aber scheint der Weg sich zu ebnen, den ENGEL sowohl jenseits der Verkitschung als auch jenseits aufgeklärter Leugnung, als bevollmächtigten Vertreter einer göttlichen Schutz- und Streitmacht zu begreifen und sich darüber hinaus auch über die Widersacher im klaren zu werden. Man muß sich hierbei nicht verkrampfen, nicht versteifen – und um Gottes Willen nicht verhärten, wie es über das Ziel hinausschießend, beispielsweise das über alle Strenge schlagende ENGELWERK praktiziert. Wir können uns als Kinder dieser Zeit in eben diesem Sturme in keinen Elfenbeinturm flüchten, in keine Einsiedelei zurückziehen. Aber wenn Religiosität wieder lebendig werden soll, dann nicht dadurch, daß man die christliche Mystik über den Haufen wirft und moderne leicht verständliche Töne trifft, sondern das Leben mystisch deutet und kein Glaubensgeheimnis etwa psychologisch zu säkularisieren sucht. Man soll im Leben stehen, darf zur Entspannung auch RTL-Müll konsumieren, Diskotheken besuchen, sich den Bauchnabel piercen und über schlechte Witze lachen – solange der Müll dieser Tage uns nur äußerlich tangiert. Innerlich dem hier und heute zu verfallen, von einer Mode sich mitreißen oder einer modernen Meinung sich vereinnahmen lassen, das ist der Anfang einer Problematik, die gleichfalls dämonischen Ursprunges ist und nur ihrer massenweisen Trivialität wegen als solche kaum zur Kenntnis genommen wird.

Verderblicher aber als abgelaufenes Popcorn, verseuchte Zuckerwatte, ein krankheitserregender Horrorfilm oder Gammelfleisch, sind meines Erachtens die theologischen Schriften Rudolf BULTMANNS, Herbert HAUGS und Eugen DREWERMANNS, die, falls sie die Realität nicht schon eingeholt hat, allesamt auf den Müll noch ihrer Zeit gehören, oder, um etwas Mittelalterlichkeit anklingen zu lassen, einfach verbrannt gehören – rein symbolisch, versteht sich. "TOLERANZ" meine Lieben, ist heute nur noch ein humanistischer Kampfbegriff für Idioten, und darüber hinaus mehr dämonisch als menschlich geprägt.

Empfehlenswert im hiesigen Zusammenhang:

www.exorzismus.net
 

Antiquarische Buchempfehlung (können unter www.zvab.de meist gefunden werden):
 

Adolf RODEWYK S.J.:
"DIE DÄMONISCHE BESESSENHEIT IN DER SICHT DES RITUALE ROMANUM",
Paul Pattloch Verlag, Aschaffenburg, 1963

Wohl eines der besten und anschaulichsten Werke, das je über die brisante Thematik verfaßt wurde. Über alle modernistischen Kritiker und Zweifler erhaben, läßt Jesuitenpater RODEWYK keine Fragen mehr offen. Ich möchte einmal die Prognose wagen und meine, daß dieses mittlerweile antiquarische Meisterwerk bald wieder entdeckt und neu verlegt wird.

AUSZUG AUS DEM INHALTSVERZEICHNIS:

Das Bild der Besessenheit; Die Illfurter Knaben; Hysterie; Epilepsie; Persönlichkeitsspaltung; Moderne Erklärung; Das Bild des Teufels; Die Diagnose Christi auf Besessenheit; Die apologetische Auswertung des Besessenheitsphänomens a.) gegenüber Heiden, b.) gegenüber den Irrlehren; Die Exorzisten; Aufzeichnung von Besessenheitsfällen; Prüfung der Besessenheit; Die Austreibung im Namen Jesu; Der Exorzismus – seine Kraft, seine Grenzen; Heilige und geweihte Dinge; Kennzeichen der Besessenheit; Liste von Symptomen; Das Verstehen fremder Sprachen; Das Wissen um Entferntes und Verborgenes; Die außergewöhnlichen Kräfte; Schweben; Feuererscheinungen; Das Entdecken der Besessenheit; Notwendige Fragen; Zuverlässigkeit der Antworten; Widerwillig gegebene Antworten; Die Namen; Verfluchung; Pakt mit dem Teufel; Besessenheit Unschuldiger; Zauber; Besessenheitstypen; Krisenzustand; Schmerzempfindung; Selbstmordtendenzen; Seelisches Leiden; Die Legionen; Haß; Rache; Der Spaßmacher; Der Versucher; Die Teufel glauben und zittern; Eine Teufelspredigt aus dem Jahr 1811; Von Gott bestimmte Exorzisten; Waffen des Exorzisten; Das Zeichen des Ausfahrens; Reliquien; Hostien; Ende der Besessenheit; Hysterische Nachahmungsversuche; Umsessenheit etc.
 

P. BONIFATIUS GÜNTHER O.C.D.:
"SATAN DER WIDERSACHER GOTTES",
Paul Pattloch Verlag, Aschaffenburg, 1972

Auch dieses Buch muß ich dem Interessierten zu lesen unbedingt nahelegen. Eine sehr fundierte Ergänzung zu oben genanntem Werk, das in gleichem Maße nach einer Neuveröffentlichung verlangt. " Dieses Buch zeigt das Wirken Satans, des "Herrn dieser Welt", von Anbeginn der Schöpfung bis zum heutigen Tage. (...) Es steht auf dem Boden der Offenbarung, denn "Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, das er die Werke des Teufels zerstöre." (1. Joh 3,8) Genauso steht es auf dem Boden der Tradition. (...) Die hier behandelten Fragen: Besessenheit, Bund mit dem Teufel, Blutunterschrift, Hexenprozesse, Spiritismus und Parapsychologie werden immer aktuelle Fragen und Themen bleiben."

 
 

LEO WEISMANTEL: "DIE HÖLLISCHE TRINITÄT",
Union Verlag Berlin, 1966

Roman aus den Jahren der Vollendung des Meisters Mathis NITHART, der fälschlich Matthias Grünewald genannt wurde.

Wer es in diesen Zusammenhängen aber erst einmal vorzieht, sich per Roman auf die Thematik einstimmen zu wollen, ist mit "DIE HÖLLISCHE TRINITÄT" insoweit bestens bedient, da dieser Roman, wie kaum ein anderer, nicht nur die Glaubenswelten des Mittelalters samt seiner Abgründe in Szene setzt, sondern auch das religiöse Kunstverständnis in Bezug auf Himmel und Hölle sehr anschaulich nahe bringt. Hier wird keine seichte Mittelalter-Bestseller- Lektüre geboten, sondern echte abendländische Sprachgewalt und tiefe Einsicht in die geistigen, schöpferischen und seelischen Zusammenhänge einer Epoche, die auf ihre eigene Weise nicht finsterer war, als die Jetztzeit es auf ihre Art ist.

"Es war, als hätten sich die Überirdischen dies grausige Spiel von ungezügelter Schöpfung und deren sofortiger Vernichtung zu einer unfaßbaren satanischen Lust erdacht. Da und dort brach die Erde auf, fauliger Schlamm quoll hervor, Seuchen flammten auf. Wie über einem Moor des Nachts die Irrlichter tanzen, so entzündeten sich die Gase der Fieber, erfaßten Leib und Gehirne zu wilder Lust wie zu Mord und Kriegen ohne Zahl. Es war als entrännen dem Leib die Eingeweide und füllten die Luft mit Gestank und Pestilenz. War irgendwo in den Bergen noch ein Wasserquell, der erquickte und der nicht vergiftet war? Kaiser Friedrich III. war wie ein armer Narr gestorben. Und von Rom kam die Kunde, dort sei der Endchrist erschienen: ein Spanier mit Namen Borgia, ein Incubus, ein von einem bösen Dämon mit einer vergewaltigten Menschin Gezeugter, habe sich mit Geld und Gewalt den Kardinalshut verschafft, schließlich den rechtmäßig geweihten Papst, den Stellvertreter Christi auf Erden, vom Stuhle Petri gestoßen, sich selbst die dreireifige Papstkrone über den Schädel gestülpt – nun nenne er sich Papst Alexander VI. und fülle die Heilige Stadt und den Erdkreis mit Grauen ohne Ende."