"DER CHRIST DER ZUKUNFT WIRD MYSTIKER SEIN ODER ER WIRD NICHT SEIN." (Karl RAHNER, Theologe)
Das waren dann ausnahmsweise einmal historische Momente der außergewöhnlichen Art am Bildschirm, bei gleichzeitiger Unerträglichkeit des begleitenden Rede- Diskussions- und Meinungsnonstops, der keine Atempausen kannte, keinen Moment der Stille.
Das Resultat des Konklaves - ein Wunder, an das zu glauben man fast nicht mehr wagte. Die Welt, die Gefahr lief, sich in der Horizontalen zu verlieren, hat mit der Wahl Kardinal Joseph RATZINGERS und dem daraus resultierenden Pontifikat von Papst BENEDIKT XVI. nun endlich den vertikalen Einschnitt erfahren, der nicht nur die Welt der Katholiken entscheidend bewegen und verändern wird. Man kann hier (wie bei wenigen weltlichen Lenkern und Impulsgebern der Weltgeschichte) von einer göttlichen Vorsehung ausgehen, denn das Notwendige hat sich hier vollzogen. Der Beste wurde erkoren, und abgeschieden von der Welt und ihrer horizontalen Einflußnahme in einer Weise gewählt, die jeden niederen Beweggrund ausschließt, sowohl aus den Köpfen der entscheidenden stimmberechtigten Kardinäle, als auch aus dem inneren der sixtinischen Kapelle. Einmal seit Ewigkeiten ward dem Horizont keine Stimme gegeben, sich durchzusetzen, einmal blieb das Propagandagebrüll der kritischen Stimmen und Unkenrufe außen vor. Die Wahl BENEDIKT des XVI. ist ein mehrfaches Wunder, und die Bewegung, die jetzt ihren Lauf nimmt, ist nicht zu hemmen. Die tiefste GEISTIGE Mitternacht der Menschheitsgeschichte ging einher mit der ungeistigen Waffengewalt so vieler Erniedrigungsmechanismen, die auf alles abzielte, was einmal hoch stand und unverrückbare Standpunkte zu verteidigen hatte. Im Kontext dieser Erniedrigung hätte ein weltlicher Rat keinem Deutschen je das höchste kirchliche Amt zugestanden, weil aus weltlicher Sicht unsere Schuld und Selbstgeißelung kein Ende haben soll. Die Stimmen, die sich außerhalb der sixtinischen Kapelle (in welcher Schweigen herrschte) laut erhoben, waren dem Wesen ihrer Sprecher nach kritische Stimmen - Querulanten, Einweltler, Progressisten und zurückgebliebene Modernisten, die, wenn sie als Deutsche sprachen, schon aus Erwägungen ihrer deutschen Erbschuld heraus gerne einen schwarzen Papst auf dem Stuhle Petri gesehen hätten (beim nächsten Mal dann vielleicht einen latent homosexuellen Papst, oder eine lesbische Päpstin). In Bezug auf die laut gewordenen Hoffnungen war soviel ausgegoren verweltlicht- christliche Dummheit im Gequatsche der kritischen Katholiken zu hören, daß man sich fragen mußte, was diese Irren denn überhaupt noch im Katholizismus suchen, und warum sie nicht lieber zu Greenpeace und Amnesty International wechseln. Beten solche Leute überhaupt noch die ALLMACHT in GOTT an? Oder gehören sie der Kategorie jener an, die mit Gott eher kumpelhaften Umgang pflegen im täglichen Selbstgespräch, das sie dann Zwiesprache nennen und nach Unglücksfällen laut: WO WAR GOTT? rufen. Die Hoffnung, als deutscher Christ einen möglichst schwarzen oder wenigstens lateinamerikanischen Papst zu bekommen, ist so tief unten wie rein äußerlich und dem gemäß recht weltlich angesiedelt, weil da eine so flache Mischung aus politischer "Korrektheit" und eigenem Unwürdigsein mitschwingt, die in tragisch falscher Bescheidenheit die Meßlatte für das Absolute eben horizontal anlegt, und den Wortgehalt einer echten Obrigkeit vielleicht vom Sinn her noch erfaßt, aber im wesentlichen nicht mehr begreift. Was die von der Papstwahl schockierten Katholiken betrifft, muß die Frage erörtert werden, ob ihrer Schockiertheit nicht auch eine Portion Unglaube, wenigstens aber doch eine fette Portion Kleingläubigkeit zugrunde liegt. Da redet so ein jugendlicher Irrer in die Kamera und faselt etwas von der dringenden Notwendigkeit eines fortschrittlichen Papstes, der endlich die erforderlichen Neuerungen einzuläuten hätte, derer die Kirche so dringend bedarf. Was er und die seines Geistes aber meinen, ist eben kein Papst, sondern ein Showmaster - eine kirchliche Variante von Thomas GOTTSCHALK. Motivierend, unterhaltsam, gläubig, aber weltlich. Wenn die von Weltoffenheit reden, meinen die unterm Strich nichts anderes, als die totale Weltlichkeit. Es genügt ihnen nicht, daß Gott in seinem Sohne Mensch geworden ist (worauf ja alles sich gründet) - sie wollen Gott Welt werden lassen, Glaube, Kirche, Liturgie verweltlicht sehen. Aber diese Welt mit ihren lockeren Weltlichkeiten hat ihren eigenen Stadthalter, und dessen Prinzip ist, seiner teuflischen Eigenart nach, mehr weltlicher als höllischer Natur. Und darum darf und muß die Kirche der Welt Einhalt gebieten - bis hierher und nicht weiter. Das zweite Vatikanische Konzil war ein weltlicher Einbruch ins Kirchenschiff, aber es gibt Grenzen. Und sowohl dieser weltliche Einbruch als auch die Verheißung, daß die Pforten der Hölle sie (die Kirche) nicht überkommen werden, sind Gesetz. Kirche, Welt und Hölle befinden sich von Anbeginn an auf Tuchfühlung und haben sich oft genug horizontal überschnitten, und zwar nicht nur im offensichtlichen Brennpunkt der Inquisition. Was die Kirche von nun an entbehren kann, darf und muß, das sind die eingangs von mir erwähnten Menschen guten Willens, die besser in die Partei der Grünen passen, als in den stilvollen Rahmen einer Kirche, in welcher der Glaube künftig Berge versetzt. Eine Jugend aber, die vom Hardcore- Punk über die abschäumigste MTV- Hirnwäsche bis zum jüngsten Hiphop- Massaker alles an Weltlichkeit erlebt und erfahren hat, wird im erforderlichen Ausmaß, nicht durch die Weltoffenheit und Modernität einer Kirche gewonnen und überzeugt, durch überhaupt gar nichts, was ihr den Eindruck erweckt, im Strom der Zeitgeistigkeit irgendwo mitzuschwimmen. Nur als BASTION wird die Kirche auf ihren festen Standpunkten verharrend im Sturm der Zeit bestehen können und denen ein Licht sein, die nach ausgiebiger Irrfahrt als die verlorenen Söhne nach Hause finden. Was soll noch kommen, nach dem härtesten Hardcore, dem speedigsten Metal, den tiefsten Abstürzen, den verrücktesten Übertreibungen unserer Gegenwart, und wie sollte eine Kirche in solchem Tenor mitschwingen können. Jeder Versuch der Kirche, sich modern zu zeigen, war ein Akt der Lächerlichkeit. Die unseligen Gottesdienste der 70er Jahre, die in Rock- Band- Besetzung über die Bühne um den Altar herum gingen, waren trotz Rock'n'Roll- Equipment keine Ausgeburten der Hölle, sondern Totgeburten der Lächerlichkeit, nicht den Ansatz echter Religiosität fördernd. Instinktiv lehnte ich, der ich Rockmusik liebte, diese Rockgottesdienste ab. Hingegen konnte eine Fuge von BACH, über die dörfliche Kirchenorgel kommend, einem unglaublich religiöse Resonanzen erzeugen. Was BACH vom Rock unterscheidet - Johann Sebastian BACHS Musik ist göttlich, vertikal. Rockmusik ist weltlich, horizontal. Ich liebe beides, aber alles im entsprechenden Rahmen.
Papst BENEDIKT XVI. ist kein Zeichen der Zeit, er ist ein Fingerzeig Gottes. Der vielleicht weiseste Mann, der je auf dem Stuhle Petri zu sitzen kam. Niemand, der durch Showeffekte zu bestechen versucht, kein Moderator, sondern eine kompetente Autorität, ein mit reichlich Feinheiten und höchst herzlicher Intelligenz gesegneter Gottesmann. Der verheißende Hirte zur finstersten und spannendsten Stunde. Jetzt mag kommen was will. Man muß ihn einmal reden und argumentieren hören, oder einmal in sein jüngstes Buch gelesen haben, um zu erkennen, wie sehr dieser geistliche Herrscher auch den weltlichen Autoritäten geistig weit überlegen ist. In gewisser Weise könnte man sagen, ist, während BENEDIKT XVI. den vatikanischen Thron bestiegen hat, Joseph RATZINGER geheimes weltliches Oberhaupt Deutschlands geworden. Man darf davon ausgehen, daß so, wie JOHANNES PAUL der II. die Politik Polens einmal maßgeblich beeinflußte, das Wort des neuen Pontifex in deutschen Angelegenheiten wesentlich mehr wiegt, als die Reden von SCHRÖDER und KÖHLER zusammen.
WIE GEHT ES WEITER, WO GEHT ES LANG?
Zunächst einmal setzt der Exodus der "Schockierten" aus der katholischen Kirche ein - am besten massenweise. Zeitgleich beginnt eine Annäherung vieler berufener Außenseiter und ehemaliger Outlaws an die katholische Kirche - Leute mit Grenzerfahrungen an den Weltenden der Modernität und des Relativismus, mit Erfahrungswerten bis zum Erbrechen. Das werden junge Leute mit Strahlkraft sein - keine seichten Liberalen. Und was diese Leute in der Kirche zu finden hoffen, hat nichts mit Liberalität, nichts mit Auflockerung und Laienpriestertum oder Fragen zur Homosexuellen- Ehe zu tun. Überhaupt geht es den aufgebrachten Marktschreiern des Progressismus bei den Fragen der Homosexualität und anderer kritischer Themen gar nie um ein religiöses Prinzip, sondern einzig und allein um Verweltlichung, um Einbruch in die letzte Bastion. Wenn diese Leute Einzug halten, wird Verwüstung Programm. Das II. Vatikanische Konzil war ihnen nicht genug - sie streben nach der totalen Verwüstung. Man muß sie nicht brutal vor den Kopf stoßen, man muß einfach nur auf keine ihrer dummen Fragen mehr eingehen. Das Problem der Laienpriesterschaft löst sich dann von selbst, wenn sich wieder echte Seelsorger und Charismaten zum Priestertum berufen fühlen - Mystiker, keine Sozialpädagogen; Autoritäten, keine Diskussionsleiter; Persönlichkeiten statt Neurotiker. Zu viele Priester der jüngeren Kirchengeschichte gerieten nicht auf dem Wege der Unbedingtheit oder einer inneren Berufung in ihr Amt. Welche Leuchtkapazitäten sollen solche Zweifler denen gegenüber entwickeln, die nach Orientierung suchen. Man muß aufhören, die Frage nach dem Zölibat immer nur von unten her erörtern zu wollen. Der eheliche Verzicht und das Zölibat werfen einem christlichen Mystiker absolut keine Fragen auf. Man betrachte in solchen Zusammenhängen einmal das sexualfreie Leben hinduistischer Brahmanen, und ziehe auch einmal die Lehren der Sexualmagie zu Rate, in welchen offenbar wird, daß sexuelles Potential in geistige Energie transformiert werden kann. Der katholische Priester, der sich in mystischer Weise mit der Kirche vermählt sieht, vermag es, sein leidenschaftliches Potential in geistiges Feuer zu wandeln. Die mystische Ehe, die er willentlich und mit ganzem Herzen eingegangen ist, wirft ihm keine Fragen nach den Nöten des Zölibats und der Ehelosigkeit auf. Die Kirchengemeinde, der er als Vaterfigur vorsteht, bedarf dieses familiären Schutzes. Und darum ist ein evangelischer Pfarrer mit Frau und Kindern im Vergleich zum katholischen Würdenträger immer ein weltlicher Moderator. Die Doppelehe, die er führt, macht ihn der Gemeinde gleich. Und er selber versteht sich mehr als Vorsteher, denn als Autorität. Die Problematik des Priestermangels in der katholischen Kirche löst sich ganz einfach mit dem Ende aller weltlichen Experimente, mit dem Ende der Diskussionen um Standpunkte, zu welchen es nichts zu diskutieren gibt. Nur als Bastion, als Bollwerk wird die Kirche Bestand haben können. Wenn überall relativiert und geredet werden darf, wenn überall Meinungen und Diskussionen gefragt sind, muß ein Schiff aus dem Hafen hervorragen, von dem man allgemein weiß, daß es einen festen Kurs verfolgt. Unwetter drohen, alle Bindungen reißen, und ich betrachte die katholische Kirche gar nicht einmal in Hinblick auf ihren ewigen Bestand, sondern in dieser Form nur noch als die rettende Arche im Sturm der Zeit und ihrer Geschehnisse. Über Veränderungen muß weder heute noch später geredet werden, sie werden sich von selber ergeben, im Paradigmawechsel, der seine Schatten vorauswirft. Papst BENEDIKT der XVI. ist DER Hirte und Steuermann, der sein Schiff durch die aufziehenden Stürme lenkt - was nach dem Sturme geschieht, steht auf einem völlig anderen Blatt zu einem gänzlich neuen Kapitel Menschheitsgeschichte.
Laut dem 1595 erschienenen Buche des Benediktiners Arnold de WION: "LIGNUM VITAE", in welchem nach prophetischer Sicht des heiligen Malachias (wahrscheinlicher ist der heilige Philipp Neri als Autor) die Päpste bis in unsere Zeit hinein mit charakteristischen lateinischen Symbolbegriffen verzeichnet sind, wird der letzte Papst in Folge der prophetischen Sichtweise mit "GLORIA OLIVAE" gekennzeichnet (Ruhm des Ölbaums). Der in der Reihenfolge des Propheten geschaute vorletzte, gerade verstorbene Papst (JOHANNES PAUL II.) wird mit "DE LABORE SOLIS" benannt (Von der Bedrängnis der Sonne, der Mühe der Sonne - Synonym für eine Sonnenfinsternis). NUN VERHÄLT ES SICH JA TATSÄCHLICH SO, DASS DER POLE KAREL WOJTYLA EXAKT AM TAGE EINER SONNENFINSTERNIS GEBOREN WURDE (18. Mai 1920). ZUR WEITEREN UNTERSTREICHUNG DES LATEINISCHEN SYMBOLBEGRIFFES STELLEN WIR FEST, DASS EXAKT AM TAGE DER BEISETZUNG VON PAPST JOHANNES PAUL DEM ZWEITEN WIEDERUM EINE SONNENFINSTERNIS VERZEICHNET WURDE (8.April 2005, ringförmig- totale Sonnenfinsternis, Dauer der Totalität: 47 Sekunden, totale Phase über dem Pazifik).
Der wiederum vor diesem amtierende Papst JOHANNES PAUL I., der am 3.9.1978 inthronisiert wurde und am 29.9.1978 plötzlich verstarb (man munkelt von vatikanischem Giftmord), bekam in der Vorausschau des Sehers den Namen "DE MEDIETATE LUNAE" ( Von der Hälfte des Mondes, vom halben Mond) zugeschrieben. Dazu darf bemerkt werden, daß es Halbmond war, als dieser gewählt wurde, und wiederum Halbmond, als er am 29.9.1978 verstarb. Freilich lassen die lateinischen Synonyme in vielen Fällen reichlich Raum zur freien Interpretation, aber selbst im Falle des Vorgängers von JOHANNES PAUL I., Papst PAUL VI., der mit "FLOS FLORUM" (Blume der Blumen) bezeichnet wurde, wirkt die Bezeichnung stimmig, wenn man berücksichtigt, daß die LILIE sein Wappen- Zeichen war. Interessant ist aber auch, daß die Reihe der über hundert lateinischen Symbolnamen mit eben "GLORIA OLIVAE" endet. Mehr konnte oder wollte der Seher nicht sehen und notieren. Ob dies mit einem kommenden Paradigmawechsel zu tun hat, mit so tiefgreifenden Ereignissen (Polsprung, Katastrophen, Drittes Weltgeschehen etc.), daß sowohl das Papsttum und jegliche Regierungsform erst mal vom Tisch sind, oder eben von da an ein ganz neues Kapitel Menschheitsgeschichte geschrieben wird, wer weiß.
Eine andere Prophetie in solchen Zusammenhängen stellt die "PROPHEZEIUNG DES BLÜHENDEN MANDELBAUMES" dar, welche einem polnischen Benediktinermönch Mitte des 19. Jahrhunderts zugeschrieben wird. Dieser notierte nach seiner Sicht und Eingebung zu den Jahreszahlen bis 2000 jeweils bezeichnende Stichworte, die teils eindeutig, teils fragwürdig erscheinen. Beispiel: 1945 - "Tod des hakengekreuzten Löwen", womit klar ersichtlich sein dürfte, daß der Tod Adolf Hitlers gemeint ist. Oder 1953 - "Tod des Drachen", das Jahr, in welchem Stalin sich aus dem Erdkreis verabschiedete. 1985 wurde mit "STIMME DES ANTICHRIST" versehen, was Raum zu Spekulationen läßt. Die letzte Eintragung des Benediktiners bezeichnet das Jahr 2000 mit "TRIUMPH DES ÖLBAUMES", womit wir natürlich in Bezug geraten zur Malachias- Prophetie und dem "RUHM DES ÖLBAUMES". Was beiden Prophetien gemeinsam ist - es sind die letzten in der jeweiligen Folge und haben den ÖLBAUM in rühmlich triumphierender Weise zum Symbol. Man kann aber auch nicht ausschließen, daß der polnische Seher sich ein wenig von der Malachias- Prophetie hat inspirieren lassen. Den Zeitangaben sollten wir allgemein keine allzu große Bedeutung beimessen - diese sind in Bezug auf Prophetien immer etwas beweglich und nicht wirklich wesentlich. Beachtenswert finde ich den Benediktiner- Schwerpunkt: Zwei prophetische Benediktiner und ein Papst Namens BENEDIKT.
Wenn ich die verschiedensten im Umlauf befindlichen Prophetien in Bezug auf das Papsttum in der (W)ENDZEIT und ein Drittes Weltgeschehen (Katastrophen, Kriege, Polverschiebung) Revue passieren lasse, dann ergibt das unterm Strich aller Stimmen und Gesichter schon einen Tenor, der es immer mal wieder verdient, mit der Stimmung, die so in der Luft liegt, verglichen zu werden. Daß jegliche herrschende Systematik mit ihrem Latein am Ende ist, wird alltäglich mehr denn je offenbar. Warum nicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß uns ein plötzlicher Strich durch die horizontale Denkweise gezogen wird, im Rahmen eines göttlichen Plans - konsequent hart, aber heilsam, hübsch von oben nach unten. Ein Einschnitt, wie er ins apokalyptische Ende eines Kapitels paßt, das nicht mehr weiter laufen will. Wer die mannigfaltigen Prophetien, Gesichter, Visionen und Voraussagen unsere Zeit betreffend einmal eingehend studiert hat, und auch dort den Irrsinn, das Wunschdenken, den Phantasiereichtum und die Spekulationen vom harten Kern der Botschaften für sich zu trennen vermochte, der ahnt, daß etwas dran sein könnte. Die Tatsache, daß uns täglich Buntfernseher, fließend warmes Wasser und reichlich Portale zu prall gefüllten Einkaufsläden offen stehen, muß uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Krieg, den wir im Fernsehen zwischen den Mahlzeiten und Zeitvertreib an uns vorbeifließen lassen, real ist. Wessen Friedensbekundung ist heute noch echt? Ist die Sicherheit, von der unsere Politiker reden, wirklich unsere, oder ihre eigene?
"DER ALTEN LINDE SANG VON DER KOMMENDEN ZEIT"
- um das Jahr 1850 als Schriftstück im hohlen Stamm der tausendjährigen Linde in Staffelstein, Bayern gefunden, und wenn auch hier Ursprung und Zustandekommen der kleinen Prophetie im Dunkeln liegen, verdient sie doch, beachtet zu werden:
Strophe 1: Alte Linde bei der heiligen Klamm, ehrfurchtsvoll betast ich Deinen Stamm, Karl den Großen hast Du schon gesehn, wenn der Größte kommt, wirst Du noch stehn.
Strophe 2: Dreißig Ellen mißt Dein grauer Saum, aller Deutschen Lande ältester Baum, Kriege, Hunger schautest, Seuchennot, neues Leben wieder, neuen Tod.
Strophe 3: Schon seit langer Zeit Dein Stamm ist hohl, Roß und Reiter bargest einst Du wohl, bis die Kluft Dir sacht mit milder Hand, breiten Reif um Deine Stirne wand.
Strophe 4: Bild und Buch nicht schildern Deine Kron, alle Äste hast verloren schon, bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt, blätterfreudig in die Lüfte steigt.
Strophe 5: Alte Linde, die Du alles weißt, teil uns gütig mit von Deinem Geist, send ins Werden Deinen Seherblick, künde Deutschlands und der Welt Geschick.
Strophe 6: Großer Kaiser Karl in Rom geweiht, Eckstein sollst Du bleiben deutscher Zeit, hundertsechzig, sieben Jahre Frist, Deutschland bis ins Mark getroffen ist.
Strophe 7: Fremden Völkern front Dein Sohn als Knecht, tut und läßt, was ihren Sklaven recht, grausam hat zerrissen Feindeshand, eines Blutes, einer Sprache Land.
Strophe 8: Zehre Magen sehr vom deutschen Saft, bis mit einmal endet Deine Kraft, krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin, Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.
Strophe 9: Ernten schwinden, doch die Kriege nicht, und der Bruder gegen Bruder ficht, mit der Sens und Schaufel sich bewehrt, wenn verloren gingen Flint und Schwert.
Strophe 10: Arme werden reich des Geldes rasch, doch der rasche Reichtum wird zu Asch, ärmer alle mit dem größten Schatz, minder Menschen, enger noch der Platz.
Strophe 11: Da die Herrscherthrone abgeschafft, wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft, bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt, wer berufen wird zu einem Amt.
Strophe 12: Bauer heuert bis zum Wendetag, all sein Mühen ins Wasser nur ein Schlag, Mahnerrede fällt auf Wüstensand, Hörer findet nur der Unverstand.
Strophe 13: Wer die allermeisten Sünden, fühlt als Richter sich und höchster Rat, raucht das Blut, wird wilder nur das Tier, Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.
Strophe 14: Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar, schonet nicht den Greis im Silberhaar, über Leichen muß der Höchste fliehn, und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.
Strophe 15: Gottverlassen scheint es, ist er nicht, felsenfest im Glauben, treu der Pflicht, leistet auch der Not er nicht verzicht, fehmt den Gottesstreit vors nah Gericht.
Strophe 16: Winter kommt, drei Tage Finsternis, Blitz und Donner und der Erde Riß, bet daheim, verlasse nicht das Haus, auch am Fenster schaue nicht den Graus.
Strophe 17: Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein (wofern sie brennen will) Dir Schein, giftger Odem dringt aus Staubesnacht, schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
Strophe 18: Gleiches allen Erdbewohnern droht, doch die Guten sterben selben Tod, viel Getreue bleiben wunderbar, frei von Menschenkampf und Pestgefahr.
Strophe 19: Eine große Stadt der Schlamm verschlingt, eine andre mit dem Feuer ringt, alle Städte werden totenstill, auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.
Strophe 20: Zählst Du alle Menschen in der Welt, wirst Du finden, daß ein Drittel fehlt, was noch übrig, schau in jedes Land, hat zur Hälft verloren den Verstand.
Strophe 21: Wie im Sturm ein steuerloses Schiff, preisgegeben einem jeden Riff, schwankt herum der Eintagsherrscherschwarm, macht die Bürger ärmer noch als arm.
Strophe 22: Denn des Elends einzger Hoffnungsstern, eines bessern Tags ist endlos fern, Heiland, sende, den du senden mußt, tönt es angstvoll aus der Menschenbrust.
Strophe 23: Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf? Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf? "Alles ist verloren!" hier noch klingt, "Alles ist gerettet!" Wien schon singt.
Strophe 24: Ja, von Osten kommt der starke Held, Ordnung bringend der verwirrten Welt, weiße Blumen um das Herz des Herrn, seinem Rufe folgt der Wackre gern.
Strophe 25: Alle Störer er zum Barren treibt, Deutschem Reiche Deutsche Rechte schreibt, bunter Fremdling, unwillkommener Gast, flieh die Flur, die nicht gepflügt Du hast.
Strophe 26: Gottes Held, ein unzertrennlich Band, schmiedest Du um alles Deutsche Land, den Verbannten führest Du nach Rom, große Kaiserweihe schaut ein Dom.
Strophe 27: Preis dem 21.Konzil, das den Völkern weist ihr neues Ziel, und durch strengen Lehrsatz verbürgt, daß nun Reich und Arm sich nicht mehr würgt.
Strophe 28: Deutscher Name, der Du littest schwer, wieder glänzt um Dich die alte Ehr, wächst um den verschlungnen Doppelast, dessen Schatten sucht gar mancher Gast.
Strophe 29: Dantes und Cervantes welsche Laut, schon dem deutschen Kinde sei vertraut, und am Tiber wie am Ebrostrand, liegt der braune Freund vom Hermannsland.
Strophe 30: Wenn der engelgleiche Völkerhirt, wie Antonius zum Wandrer wird, den Verirrten barfuß Predigt hält, neuer Frühling lacht der ganzen Welt.
Strophe 31: Alle Kirchen einig und vereint, einer Herde einzger Hirt erscheint, Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz, Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.
Strophe 32: Reiche Ernte schau ich jedes Jahr, weiser Männer eine große Schar, Seuch und Kriege sind der Welt entrückt, wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.
Strophe 33: Dieses kündet deutschem Mann und Kind, leidend mit dem Land die alte Lind, daß der Hochmut macht das Maß nicht voll, der Gerechte nicht verzweifeln soll.
Wenn das mal keine Hoffnung macht. Selbst wenn es, wie behauptet wird, so sein sollte, daß der Text das erste Mal 1949 veröffentlicht wurde, und die Dichtung somit theoretisch auch reichlich jünger sein könnte als um 1850 - die etwas durcheinander gewürfelten Voraussagen, Gesichter und Begebenheiten wären selbst von 1949 aus gesehn teilweise sehr treffend und präzise. Wer hätte überhaupt zwischen 1850 und 1949 schon etwas ahnen können von der heutigen Ausländerproblematik, die in Strophe 25 absolut eindeutig zur Sprache kommt. Und treffender als in Strophe 7 läßt sich der spätere Nachkriegszustand in Deutschland inkl. der Teilung (Zerrissenheit) des Landes auch nicht mehr formulieren. Und so allmählich scheint sich in Bezug auf unsre herrschende Politikerkaste auch Strophe 11 bald bewahrheiten zu wollen. Oder glaubt hier jemand, daß in den vorderen Reihen der Parteienherrschaft wirklich Leute stehen, die sich in einem wirklichen Sturm etwa so bewähren, wie sie es ihrem Amt nach zu tun hätten? Und in diesem Kontext darf unbedingt auch Strophe 21 zum Denken anregen. Strophe 23 könnte durchaus wieder den von verschiedenen Sehern prophezeiten Polsprung thematisieren, welchen viele "Visionäre" unabhängig voneinander sahen. Davon abgesehen ist immer wieder auch vom offenbaren Einsatz chemischer Kampfstoffe in einer Art dritten, kurzen aber heftigen Weltkrieg die Rede und vom silberhaarigen Papst, der aus Rom an den Rhein flüchtet. (Nun, silberhaarig ist außer Papst BENEDIKT dem XVI. auch schon sein Vorgänger gewesen und fast jeder ältere Herr über 70.) Sehr häufig wurde in recht übereinstimmender Weise vorausgesagt, daß ein geflohener Papst in Köln oder Aachen einen neuen Kaiser krönen würde, den oft und gerne prophezeiten "ALLEINHERRSCHER", unter dessen Herrschaft die Ordnung wieder hergestellt würde. Welche Ordnung??? Die Ordnung, die nicht erst seit heute außer Kraft gesetzt und getreten scheint. Der bayrische Seher Alois IRLMAIER (verstorben 1959) schreibt: "Um Köln entbrennt die letze Schlacht. Nach dem Sieg wird ein Kaiser vom fliehenden Papst gekrönt, und dann kommt Friede (...) auch die uralte Krone im Süden kommt wieder zu Ehren." Das mag für echte Demokraten schlimmer erscheinen, als ein drohender Krieg, wenn von Kaiserkrönung und neuem Reich die Rede ist, aber so gestrig, wie es sich manche Nostaligisten wünschen oder die Progressiven befürchten, muß das alles ja nicht werden. Das wird sich gegebenenfalls in einem Rahmen ereignen, der schon auch seine Lehren aus der Vergangenheit gezogen hat. Man ahnt es doch, es liegt doch schwelend in der Luft, daß DAS REICH nur im Schlafe liegt - es atmet, es redet nicht. Führen wir ein eindeutig verständliches Zitat IRLMAIERS an, um seine Sichtweise glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Für die Zeit nach der Katastrophe schreibt er bereits 1947: "Die Gesetze, die den Kindern den Tod bringen (legalisierte Abtreibung), werden ungültig nach der Abräumung." (Abräumen - ein oft gebrauchter Begriff IRLMAIERS in Bezug auf die bevorstehenden Katastrophen.) Trotz vielerlei verblüffend treffsicherer Aussagen, die von Sehern über die Jahrhunderte hindurch auf unsere Zeit hin getätigt wurden, mag ich meine Hand für keine Weltkriegskatastrophe ins Feuer legen, schon darum nicht, weil ich mir solch ein Ausmaß absolut nicht wünsche. Es liegt im Bereich der Möglichkeiten, daß es so kommen könnte, aber ich mag nicht wirklich damit rechnen, darauf spekulieren oder mein Leben danach einrichten. Vielleicht genügt es einfach nur, wachsam zu sein und wesentlich zu bleiben, in relativer Gelassenheit sich die Dinge entwickeln lassen und gar nicht zu viele Zeichen deuten zu wollen, um klar zu sehen, von wo sich ein wirklicher Schatten voraus wirft, um dann entsprechend reagieren zu können.
Auch mit diesem kleinen Aufsatz mache ich mich innerhalb meines Wirkungsbereiches nicht beliebt, muß auch nicht sein, und ich setze meine Tradition des Aneckens gerne weiter fort. Man verstehe meine Fürsprache für die katholische Härte nicht im Sinne katholischen Spießer- Kreuzkriechertums und gelebter Weltfremdheit. Man muß die Welt nicht fliehen, man muß ihr nur Grenzen setzen, und bei aller katholischen Härte, der es nach außen bedarf, muß es zu keiner inneren Verhärtung kommen, wie es bei so vielen Verkrampften zu Tage tritt. Was dem katholischen Streber das "teuflische Fernsehen" ist, sind dem Hardcore- Esoteriker irgendwelche Negativschwingungen, die er hier und da beanstandet. Und obgleich sie beide ja im Prinzip recht haben, empfinde ich sowohl den esoterischen als auch den katholischen oder sonstwie christlichen Krampf, den viele Protagonisten wie eine ganz eigene Art von Besessenheit an den Tag legen, um einiges unerträglicher, als schlecht schwingende Rockmusik oder subtile Teufeleien auf dem Bildschirm. Auf meiner kleinen Odyssee hab ich soviel Wahnsinnsvarianten gutgläubigen Irreseins erfahren, bezeugen und selber erleben und leben dürfen und kann den Schrott und Mummenschanz einfach nur als gegessen hinter mir lassen. Die Tatsache, daß etwas dran ist an Magie, Spiritismus und diesem und jenem bedeutet noch keinen gangbaren Weg. Jeder Esoteriker steht der Klapsmühle näher, als einer göttlichen Erkenntnis, und vor lauter In-und-Aus-Sich-Herausgehen scheint da auch niemand mehr wirklich zu sich zu kommen. Es ist ein weites, sehr breites und seichtes Betätigungsfeld zur Pflege des eigenen Egoismus, auf welchem sich, unter dem Vorwand der Selbstfindung, mit reichlich Sensitivität für das eigene Wohlbefinden über die privaten Trümmerfelder, die man hinter sich läßt, entschweben läßt. Die wirklichen, echten Feinheiten, die Esoteriker im allgemeinen gerne für sich gepachtet sehen, finden sich nur in menschlicher Bodenständigkeit im Rahmen von Pflichterfüllung und Verantwortungsbewußtsein, das, über sich hinaus wachsend, gar keine größeren Töne spuckt und ganz im Stillen die Welt verbessert. Abgesehen von alledem - es gibt katholische Glaubensdoktrinen, die einfach alles andere überflüssig machen. Und wenn es ein KÖNIGTUM CHRISTI gibt, dann haben Mohammed und Buddha die Knie zu beugen. Ein Miteinander der Religionen - und das wird Papst BENEDIKT zu gegebener Zeit noch verdeutlichen - ist nur nach hierarchischer Stufung möglich. SICH UNBELIEBT MACHEN, KANN BEFREIEND SEIN.