HEIMWÄRTS-GOTTWÄRTS
Ähnlich wie im politischen , ist das konservative Element im Religiös-Traditionellen nicht in erster Linie bedroht durch den modernistischen Angreifer von außen, sondern durch den Virus des Ressentiments, den ein "Berufener" im Rahmen der Weltflucht beispielsweise  bisweilen mit sich trägt. Es darf nicht Sinn der Sache sein, im Konservativen die Gegenwelt zu der aus den Fugen geratenen Welt des Alltäglichen zu suchen, um darin Schutz vor dem Lauf der Zeit und der Bedrohlichkeit des öffentlichen Lebens zu finden, mit welcher man nicht mehr klar zu kommen scheint. Auch hier muß das Leben den Rahmen haben, atmen und fließen zu können. Aber der Grad der freien Atmung und der Tuchfühlung mit dem Fluß des Lebens wird nicht zwingend durch das Brechen der Tradition oder das einimpfen basisdemokratischer Lockerheiten herbeigeführt, sondern durch das Prüfen und Wiegen der traditionellen Substanz im Lichte echter Erkenntnis, echten Forschens, echter Einsicht und Mystik - nicht aber durch das Anwenden von Modernitäts-Schablonen im Suchscheinwerfer der krampfhaften Fortschrittlichkeit. Zum Wesen des Katholizismus  gehört nun mal diese tief erfahrene christliche Mystik, und nicht der Ruf nach Verweltlichung. Im Zusammenhang mit dem gerade in München stattgefundenen Ökumenischen Kirchentag titelte ein Münchner Boulevardblatt: "ENDLICH MACHT GLAUBE WIEDER SPASS".  Und das könnte im Grunde auch schon das Motto dieses Kirchentags selber gewesen sein. Und es könnte für viele weiter bedeuten, daß der Glaube endlich das leicht begreifbare Niveau einer Spaß-Gesellschaft erreicht hat, in der jeder auf seine Weise an einem "Dufte Feeling" schon selig wird. Wo man dann nicht mehr groß überlegen muß, welchem Religions-Inhalt man sich näher wähnt,  sondern zwischen den Unterhaltungsprogrammen: Loveparade, Phantasialand,  Oktoberfest oder Ökumenischer Kirchentag nach freiem Gute- Laune- Feeling wählen kann. Ich habe, weil ich dem Anspruch des Katholizismus in meiner praktischen Lebensweise ja selber kaum gerecht werde, nicht die massiven Vorbehalte gegen eine Ökumene wie etwa ein wirklich kompetenter Katholik. Ich melde nur meinen erheblichen Zweifel daran an, daß Glaube Spaß machen sollte, oder daß der Spaß am Glaube ein verbindendes Element sein könnte. Wer einmal von wirklicher christlicher Mystik ergriffen und berührt wurde, der weiß, daß eine GLAUBENSERKENNTNIS keinen Spaß erzeugt, sondern eine ebenso  beglückend wie Mark und Bein erschütternde, dich durchflutende und stärkstens erfüllende Angelegenheit ist. Eine zutiefst innere, mit niemandem teilbare Erfahrung. Ein Erschütterung und Bereicherung zugleich. Es sind zweifelsfrei nette liebe gutmeinende Menschen, denen man über den Zeitraum der Ökumene in München auf Schritt und Tritt so begegnete. Zig Tausende  teils weit Gereiste, ästhetisch nicht auf meiner Geschmackslinie, aber doch alles Menschen die Guten Willens die augenscheinlichen Punkte der Bergpredigt verstanden haben , stilistisch aber schon dem hölzernen Pfad einer  "KIRCHE VON UNTEN" angehörend. Und Kirche von unten - das ist für meine Begriffe ein säkularisiertes Christentum, eine Religion der allgemeinen Happiness, deren Botschaft vermutlich das altbekannte "JESUS LOVES YOU" sein könnte, und die, im Gegensatz zum Katholizismus, über kein nennenswertes "Geheimnis des Glaubens" verfügt. Eine Kirche, die kein Schiff mehr sein möchte, die all den goldnen Zierrat als Ballast über Bord werfen möchte, und mehr so etwas wie eine nüchterne Glaubens-Lounge zum gemeinsamen Entspannen verkörpern möchte, nach dem Vorbild der evangelischen Teestuben der 70er und 80er Jahre, nur eben mit loungigem Lifestyle  noch "easyer" mit weniger Glaubensthematik und mehr sozialem Engagement. Das ist nett und flauschig, aber wen berührt das? Aus welcher Kissen-Ecke ergeht da ein erhebender Ruf, welche nicht vorhandene Stille will mich da erschüttern? Das einzig wirklich Ergreifende hier ist meine Möglichkeit zur Flucht (schon immer gewesen).
Es muß aber zum Ende jeder Spaß-Gesellschaft auch etwas geben, das über den Spaß hinausgehend mehr als  eine religiös gefärbte KRAFT DURCH FREUDE  spendet . Etwas , das bestehen bleibt wenn der Spaß ein Ende hat, wenn es ernst wird, wenn es uns an die Substanz geht. Wenn mein soziales Engagement mich nicht mehr davor schützt, den tiefsten Fragen, Sehnsüchten und Ängsten Rede und Antwort zu stehen. "Jesus liebt dich" ist dann nicht mehr genug. Unsere Seele will ergriffen, nicht gestreichelt sein. Und in letzter Konsequenz ruft alles Leben nicht nach Seelen- Wellness, sondern Seelen-Heil und Erlösung. Und jeder Mensch darbt doch im Grunde an dieser himmelschreienden Verdammnis, sich inkomplett von etwas abgeschnitten zu fühlen, von was er immer noch keine wahre Vorstellung hat. Die Depressionen, die allgemein um sich greifen, sind aber nicht nur der Seelenschmerz eines eingebildeten getrennt Seins von Gott, sie sind immer auch die Seelenqualen eines getrennt Seins, eines sich getrennt Wähnens von sich selbst.  Der Kern einer wirklichen „FROHEN BOTSCHAFT“ soll keinen Spass sondern eine Mark-und Bein erschütternde Freude bringen . Eine Freude die einher geht mit allem was sich aus der Tatsache der Erlösung des Menschen durch den Gottes-Sohn ergibt .

Ich bin kein mustertauglicher Christ und befinde mich mit meinem abenteuerlichen Lebenswandel auch weit davon entfernt, dem Katholizismus in gefälliger Weise gerecht zu werden, auch wenn ich weiterhin aus ihm zehre. Im Grunde verhält es sich hier ähnlich wie in meiner Tuchfühlung zur Rechten – man wähnt sich dem Essentiellen hier am nächsten, auch wenn man seiner sehr eigenen Beschaffenheit nach nicht gänzlich hineinpaßt, und in seiner Unanpaßbarkeit mit der instinktiven Ablehnung der 100 bis 120 %igen zu rechnen hat. Damit aber läßt es sich leben, weil ich mir die direktere Tuchfühlung zu allen menschlichen Ansammlungen, ob nun politisch oder religös motiviert, längst schon eingespart habe, weil mir mein Heimatgefühl zur eigentlichen Essenz durch die Ambivalenzen, die ich zu erregen scheine, zu leicht abhanden kommt, dadurch, daß ich mich als Störfaktor wahrnehme, bzw. mein eigenes Harmoniebedürfnis unter den offenen Spannungen leidet. Die Begegnung mit Pfarrer Milch seinerzeit war eine schicksalhafte Konfrontation, die über das Religiöse, Philosophisch- Mystische hinaus mein Leben tiefgreifend bereicherte. Auch die Gedankenwelten des kolumbianischen Philosophen und  Reaktionärs NICOLAS GOMEZ DAVILA, die Texte Erik von Kuehnelt-Leddihns , Ansichten des Jesuiten Teilhard de Chardin, oder Zitate des katholischen Religionsphilosophen Romano Guardini sind mir bis heute Offenbarungen tiefster katholischer Substanz, deren Fülle und Reichtum ich nicht missen möchte. Aber immer wieder ecke ich auch in traditionelleren katholischen Kreisen an, wenn mir die Luft zu eng wird, und meine Gedanken mir meinen katholischen Rahmen sprengen. Und trotzdem ist das Katholische in diesem wie in  manch anderem Leben davor ,meine religiöse Ausgangssituation, meine weltlich-religiöse Heimat. Eine Prägung, die ich nicht missen möchte, und die mir von klein auf erhebende Momente bescherte. Ich befinde mich immer noch im Konsens mit Pfarrer Milch, wenn ich der Meinung bin, daß eine jahrhundertelange liturgische Tradition keiner zwingenden  Modernisierung bedarf, und daß der Prunk der katholischen Gotteshäuser seine absolute Berechtigung hat, und daß es meinem Empfinden nach gar nicht genug Gold und Zierrat sein kann, der eine Kirche von innen her schmückt (worauf ich später noch mal zurückkomme). Aber als Freigeist, der ich in letzter Konsequenz doch bin, verfolge ich jeden meiner Gedankengänge auch über jeden mir gesetzten Rahmen hinaus fort, solange mir von irgendwoher eine Erkenntnis scheinen will.


Ich empfinde, daß die Christenheit allgemein lange lange Zeit damit beschäftigt war, ihre Kraft und Hoffnung alleine aus dem Glauben zu ziehen, und daß Glaube und Hoffnung sich immer mehr zu Erkenntnis und Gewißheit transformieren, und zwar in der Weise, daß die Nachfolge Christi heute auf einer ganz anderen Dimension verstanden werden darf als noch vor 50 oder 100 Jahren. Ich gerate immer mehr zur Überzeugung, daß die "FROHE BOTSCHAFT" absolut kein Vertrösten der Christen auf ein heiliges Dasein nach dem Tode ist, das man sich zu Lebzeiten mit Knechtschaft, Leid und ermüdender Arbeit hart zu erkämpfen hat. Und ich gerate ferner immer tiefer zur Überzeugung, daß die Aufforderung Jesu, ihm nachzufolgen und sein (jeweils eigenes) Kreuz auf sich zu nehmen, sowohl unsere eigene mystische Kreuzigung als auch unsere eigene mystische Auferstehung in diesem unserem Leben von heute meint. Christi Nachfolge muss auch nicht bedeuten, ihm auf unüberwindlicher Distanz nachzueifern, nachzugehen, nachzulaufen, sondern durch sein Vorbild in die Lage versetzt zu sein, das Mysterium von Kreuzigung, Tod und Auferstehung zu neuem Leben innerhalb einer Lebensspanne als Initiation selbst zu erfahren, selbst zu erleben, "durch ihn und mit ihm". Nicht auf Distanz zu ihm, nicht als ein angespornter Eiferer, der in seiner Anstrengung dem Irrglauben erliegt, unter dem von Christus gesetzten Maßstab zurückbleiben zu müssen, weil man ja nur ein Mensch ist. Was uns den Weg zum Sohn, und folglich auch zum Vater hin verbaut, ist der Irrglaube, daß wir "NUR" Mensch sind, und das sind wir nicht. Wir sind unserer äußeren Erscheinung nach Menschen, so wie der Sohn seiner äußeren Erscheinung nach Mensch war, aber jeder von uns, ob Mann oder Frau, ist berufen als Sohn Gottes in das Himmelreich des Gottbewußtseins einzugehen . Und wenn es ein jenseitiges Reich ist - dieses Himmelreich - dann zuallererst das innere Königreich jenseits unserer Körperlichkeit, das Königreich unseres göttlichen Selbst-Bewußtseins. (Später erst nach der Hinfälligkeit unseres Körpers betreten wir die nächst göttlichere Dimension.)  Dieser Christus also, der von sich sagte: "ICH BIN DER WEG, DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN"  gibt uns in dieser Selbstauskunft zu verstehen, daß der Weg jedes Menschen zu Gott mitten "durch ihn und mit ihm und in ihm" und mitten durch das Leben und ohne einen zeitlichen Vorsprung verläuft. Wir müssen verstehen lernen, daß die Nachfolge Christi weder zeitlich noch räumlich versetzt stattfindet, nicht einen Schritt hinter ihm, nicht 2000 Jahre nach ihm, sondern, wie es das Hochgebet lehrt, "DURCH IHN UND MIT IHM UND IN IHM". Wenn wir begreifen, was die letzte Konsequenz dessen ist, daß sein Tod, seine Höllenfahrt und Auferstehung ein Erlösungswerk für jeden Menschen bedeutet, der nach Erlösung aus seelischer Pein verlangt und nach Erfüllung im Hier und Jetzt und nicht erst in einem jenseitigen Reich, nach dem  irdischen Tode,  wenn wir bereit sind, Gott nicht als ferne Instanz, sondern als gegenwärtig zu begreifen, und zwar sowohl über uns als auch in uns selbst, dann stehen wir, -dann steht ein jeder für sich zitternd vor dem Initiations-Tor, über welchem geschrieben steht: "Keiner kommt zum Vater denn durch mich". Vor diesem Tore stehend, überkommt uns der Schauer einer Ahnung davon, daß unser Leben jenseits dieser Pforte eine andere Qualität besitzen wird.  "Durch ihn und mit ihm und in ihm", "Keiner kommt zum Vater denn durch mich". Es ist kein An-der-Hand-Nehmen, kein Führen, es ist die die grösste Autonomie und der  wirklich einzig entscheidend historisch kleine Schritt  für einen Menschen welcher  die  Menschheit  voran bringt . Vor diesem Schritt steht die Vorahnung, die erschütternde, daß jeder Mensch, der Willens ist, diesen entscheidenden Schritt im Bewußtsein vollzieht, von Gott persönlich als Sohn und Geschöpf Gottes auf eine Bewußtseinsebene entrückt zu werden, die ihm die erlösende Erkenntnis zuteil werden läßt, daß es dir im wesentlichen an nichts fehlt, daß es dir an nichts mangelt, daß du ein unzerstörbarer herrlicher Stern bist, der in seiner ganzen von Gott geschaffenen Vollkommenheit nicht zum Leiden geboren wurde, sondern dazu erkoren, sein Leid im Bewußtsein der Einheit in Gott zu beenden, sich vom Kreuze der Polarität (in ihm und durch ihn und mit ihm) selber erlösend, seinen im finsteren Tal irrenden Brüdern als ein heiliger Stern zu leuchten und im Rahmen göttlicher Grenzen seine Freiheit und sein Potential zu entfalten. Kirchliche Seelsorge beschränkte sich so lange  darauf, den geschundenen Seelen geknechteter Menschen Milderung und Trost zu spenden, den Hoffnungslosen wieder Mut zu machen, und die sich verloren wähnenden  Seelen  wieder in die Gemeinschaft zu holen, immer ein wenig an ein Kriegslazarett erinnernd, mit hoffnungslos überforderten unermüdlich operierenden Ärzten, von einem Krieg in den nächsten geratend, den Frieden herbeisehend, der inmitten des Grauens, durch das Wehklagen und die Schmerzensschreie der Schwerverletzten und das Gestammel der von Fieberträumen heimgesuchten, in Wundbrand sich wälzenden Halbtoten uns nur als Utopie aus einer anderen Welt gelegentlich durch das Dunkel brach, um die Frage nach dem Sinn des Lebens und nach Gott in den unerlösten Raum zu stellen.


Eine "KIRCHE VON UNTEN" besitzt keinen wirklichen Glaubensreichtum. Sie glaubt, an den Ketten der Menschheit zu sägen, indem sie den Spaß an der Religion zelebriert, und allgemeine Mitsprache fordert, wo es nicht unbedingt etwas mitzureden oder zu diskutieren gibt. Die Vertreter dieser „KIRCHE VON UNTEN“  sind nicht  mehr Vertreter einer Religion , sondern Protagonisten einer falsch ausgelegten Meinungsfreiheit , die sich im, Mitreden wollen um alles und jedes ihren Gebetsersatz  schafft dessen Eifrigkeit aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, das man sich im Leerlauf befindet  und keine wirklich anhaltende Zugkraft entwickelt aus der heraus sich eine religiöse Neuerung ergeben könnte.   Man will Tabus und Siegel brechen, ohne befähigt zu sein, den Sinn eines Dogmas wirklich zu hinterfragen und das Geheimnis hinter dem Siegel zu lüften. Man will Luther sein , von Freiheit und Neuerungen reden und dabei völlig  ausser acht lassen, das das Ansinnen Luthers als Revolutionär in tiefster Religiösität wurzelte .  Man will die Kirchenbänke herausreißen, um die Kriegsverletzten des Alltags zu verbinden und zu speisen, und im Nachhinein eine freie Tanzfläche für einen Technogottesdienst zu haben, mit einem extra abgehangenen Darkroom im Seitenschiff des alten Gemäuers, für die fortgeschrittenen Schwulen, die sich endlich nicht mehr diskriminiert fühlen müssen. Ein Happy- Kadaver- Gefühl. Das Gotterlebnis in der Ecstasy- Pille, gipfelnd in einem Massenapplaus für die leibhaftig vom Kreuz gestiegene evangelische Ex- Bischöfin Käßmann im Trockeneisnebel und von einer Mega- Lightshow begleitet. Zur Unterschrift drängende Gläubige – jung und alt – eine Petition signierend, die Dr. Eckhart von Hirschhausen zum Gegenpapst aller nach Freiheit strebenden Gläubigen machen soll. Das ist die stimmliche Quantität, die ihren Freiheitsanspruch auch irgendwann einmal durch die Straßen posaunt, aber keine Erlösung verspricht.


Die Situation ist die, daß sowohl die Freiheitsrufe der modernen Irrläufer als auch die "Vater Unser" der bigotten Werkeheiligen  als sinnlose Geräuschkulisse keine 10 Meter über dem Boden schon verpuffen ohne auch nur von den Abgesandten eines Engelschores Gehör geschenkt zu bekommen. Auch wenn beide es nicht für möglich halten, aber der Scheinheilige und der christliche Modernist sind aus dem gleichen dürren Holz, dessen Rauch auch im größten Brenneifer nie wirklich gen Himmel steigt. Warum zerstäuben das 2000jährige "VATER UNSER" der Werkheiligen und der frische "dünne Ruf nach kirchlicher Demokratie" auf gleicher Höhe? Weil ein "VATER UNSER", das zur Gebetsformel verkommt, kein tragendes Bewußtsein besitzt, weil jedes Wort, dessen tiefer Bedeutung wir uns nicht bewußt sind im Sprechen, Denken und Beten, eine unscharfe Munition ist. Eine Wort- und Munitionshülse, die keine Schubkraft entwickelt, weil Glaubensinhalt und Erkenntnisfunke ohne unsere absolute Bewußtheit dessen, was genau wir sagen, beten, denken oder tun einfach nur vergeudete Luft und Zeit bedeuten. Die Formel  allein bewegt weder Himmel noch Erde. Das mächtigste Gebet der Welt, das "VATER UNSER", bleibt zig millionenfach auf der Strecke, kann die ihm verliehene MACHT nicht entfalten, weil wir nach 2000 jährigem Gebrauch nur noch formelle Worthülsen verschicken, die nirgendwo ankommen – am wenigsten bei Gott.  Der Ruf nach Freiheit , der meist in die Horizontale gehend das Weite nach einem tragenden Flussbett absucht , wenn nicht  gar völlig gegen den Wind  gesprochen,- dieser Ruf der auch das Gebet der Klein-und Nicht-Gläubigen ist , bedarf einer echten  lebensbejahenden Beseeltheit und Bewußtheit um im Fluss des Lebens in das Dasein hinein getragen zu werden . Das Leben speist keine Idee in sein evolutionäres Erinnern mit ein wenn die Idee nicht von der schweigenden  Instanz  eines höheren Lebens  gewogen , gesegnet und dem Lebensfluss übergeben wird. Das Leben weis zu unterscheiden zwischen einem wirklichen Ruf nach Freiheit  und fortschrittlich mutendem Geschwätz. Die einzige wirklich essenzielle  Neuerung innerhalb der Kirche bringt kein Modernismus aus überholten Denkfabriken  einer vorrüberziehenden Zeitgeistigkeit ,-  sondern  einzig und alleine nur das totale Bewußtsein in Verbindung mit  Gottesschau und Selbsterkenntnis.  Darin allein  liegen Segen , Heil  und  die Zukunft der Kirche überhaupt.


Ausgangspunkt allen Engagements und allen Strebens, sowohl im guten Willen des Modernisten als auch im allgemeinen Gebetseifer der traditionellen Christenheit  ist aber allzu oft eine gefühlte Gottverlassenheit des Menschen gegenüber dem unbekannten Gott, von dem wir uns erhoffen, daß er mehr von uns weiß, als wir von ihm, von dem wir glauben wollen, daß er uns angenommen hat als seinen verlorenen Sohn. Aber was ist die Konsequenz des Angenommenwerdens von Gott? Können wir als der verlorene Sohn dieses Vaters, der seine Diener freudig anheißt, das beste Kalb für ein gemeinsames Festmahl zu schlachten, können wir angesichts dieses freudigen Empfanges weiter vor dem Portal stehend im Gefühl des Getrenntseins vom Vater verharren ? Das Problem der Christenheit und ihrer Seelsorge ist genau dieser Moment. Der verlorene Sohn klopft an das Portal der Heimat in Gott – ihm wird aufgetan – große Freude – das Festmahl ist bereitet – die Erlösung nahe, ein zum Greifen nahes Erfülltsein. Und dann? Im Foyer des eigenen Zuhauses stehend, wagt die Christenheit sich nicht weiter. Alles sitzt zu Tisch, alles wartet – nur der Platz zur Rechten des Vaters IST FREI. Was tut der Sohn, was treibt die Christenheit im Foyer? Sie sieht durch die offen stehende Tür (die Tür, die ihnen, die uns, die mir und dir geöffnet wurde) die Herrlichkeit des Vaters thronen, und den Platz zu seiner Rechten von Christus besetzt. Wir, deretwegen das beste Kalb geschlachtet wurde, bleiben außen vor und wagen uns nicht weiter, obgleich der Ruf an uns erging, obgleich der Vater auf uns wartet. Aber was tun wir? Wir beugen die Knie, beten, ohne den Sinn der Worte zu kennen, voll Inbrunst "DEIN REICH KOMME" und verharren weiter vor der Tür. Der Vater schickt nach einem Diener, der uns anheißen soll, endlich Platz zu nehmen, zur Rechten des Vaters, um das Mahl zu beginnen, um den Hunger und den Durst des verlorenen Sohnes zu stillen. Die Christenheit aber entgegnet dem Diener: „Wir können nicht weiter, wir sehen doch Christus zur Rechten unseres Vaters sitzen. Wir betrachten uns nicht als würdig. Es ist kein Platz für uns. Kein Platz für mich. Ich glaube an den Vater, den Sohn und den heiligen Geist, aber für mich ist kein Platz. Das Mahl, das meinetwegen bereitet wurde, muß warten, die Fülle und der Reichtum, die meiner harren, müssen warten.“ Der Diener, der angeheißen war, den Sohn an seinen angestammten Platz, zur Rechten des Vaters zu geleiten, hält inne, er schaut, gemeinsam mit dem Sohne im Flur stehend, in den Festsaal und sieht tatsächlich Jesus zur Rechten des Vaters sitzen. Der Gottessohn, der von sich behauptet: „ICH BIN DER WEG“ und „Keiner kommt zum Vater denn durch mich." Ratlos darüber, daß Jesus höchstselbst nun den freien Platz neben dem Vater eingenommen zu haben scheint, und ergriffen von Ehrfurcht, wagt auch er sich nicht mehr in den Festsaal zurück. „Laß uns gemeinsam hier warten", sagt der Diener zum verlorenen Sohn, „warten, bis Jesus uns selber hinein ruft und dich zu Tisch bittet. Laß uns beten: Vater unser, der du bist ..." Und so beten wir, tagein, tagaus, und während im Festsaal von Zeit keine Rede ist und der Ruf und die Einladung weiter im Raume stehen  laufen die Uhren des Lebens, zieht das Jahresrad seine Kreise, wälzen sich die Jahrhunderte und 2000 Jahre stehen im Weltenraum. Der verlorene Sohn sieht in immer neuen Augen, in jedem neuen Erwachen den Gottessohn neben dem Vater sitzen. Längst hat er vergessen, daß er selbst berufen war und ist, am Mahl teilzuhaben, das ja seinetwegen hergerichtet  wurde. Und der Diener spendet ihm Trost, reicht ihm Brot, reicht ihm Wasser und berichtet vom Fleische und vom Wein jenseits der Schwelle, die neues Leben verspricht. Er spendet Trost, wenn das Warten zu lang und die Hoffnung so fern scheint. Beide versuchen nun, das Beste aus der Situation zu machen. Beide richten es sich ein, im Elend des Getrenntseins vom Vater bis zum verheißenen jüngsten Tag. Der jüngste Tag! „Der jüngste Tag?", fragt sich der Sohn, „ist dieser jüngste Tag nicht jetzt? Ist nicht jeder Augenblick des jüngsten Tages jüngster Augenblick? Bin ich nicht jetzt eben vom Vater zum Festmahl gerufen worden? Ist Christus nicht meinetwegen auch vom Kreuze gestiegen, daß ich mit ihm und in ihm und durch ihn zum Vater gelange?“ Und plötzlich begreift er, warum Christus zur Rechten des Vaters sitzt, und daß sein eigener Platz von Jesus nicht besetzt, sondern von ihm frei gehalten wurde, stellvertretend für ihn, bis der verlorene Sohn den Schritt über die Schwelle vollzieht, die Schwelle, die NICHT die Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits bedeutet, sondern die Schwelle der eigenen Wahrnehmung zwischen Getrenntsein von Gott und dem Einssein in Gott. Der inneren und der äußeren Welt. Vollzogen in einem Schritt, in einem Augenblick, der die Gegenwart eines Menschen erschüttert, weil ihm Befreiung, Erlösung, Erfüllung und Heill zuteil wird, durch die gewaltsam in unser Bewußtsein schlagende Erkenntnis der göttlichen Vollkommenheit des eigenen Wesenskernes, der keiner geistigen Almosen und keiner Trostpreise mehr bedarf und keiner Mitsprache wo Mehrstimmigkeit kein Gewicht haben kann.


Und es sind alles weder Sänger noch Künder die ihre Mitsprache fordern ohne wirklich etwas zu sagen zu haben .


Was ich mit all dem zum Ausdruck bringen will ist  die Tatsache, das es zwischen kirchlicher Modernität und kirchlicher Tradition immer noch eine auf den Altar und das Kreuz weisende Re-ligio gibt,- einen direkten geraden Weg zu Gott der weder durch Werkeheiligkeit  noch durch Diskussion und Mitsprache gangbar ist weil er ein Weg der Sprachlosigkeit und des innersten Er-Lebens ist. Ein Erlebnis-Pfad wie er individueller und erhebender nicht sein kann . Wenn sowohl der Klerus als auch das Kirchenvolk sich darin einig sein werden, das  der Mensch im  Kreuze seine höchste Bestätigung , und seine Neugeburt im Geiste als unmittelbares Kind Gottes ( durch ihn und mit ihm und in ihm ) erfährt dann kehrt eine neue Qualität von bewusster Stille in die Kirche ein die keiner störenden Zwischenrufe mehr bedarf und keiner drohenden ewigen Verdammnis . Denn im Zentrum des Kreuzes brennt unauslöschliche ewige Liebe zu allem was lebt. Die alles versöhnende ,  alles erlösende Liebe die den Opfern und Tätern, den Richtern und Verurteilten, den Mördern und Ermordenden ebenso zuteil wird  wie den 99 Gerechten .


Das Himmelreich mit Gewalt zu erobern, ist uns aufgetragen. Es bedeutet die Inbesitznahme unseres vollen Bewußtseins, das Brechen der Gewaltherrschaft des niederen Ichs (Ego) über das kindliche (und noch vollkommene) Selbst. (Wovon ja schon die Griechen in der Antike wußten.)  Wenn Jesus sagt : „Lasset die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich.", dann deuten auch diese Worte in keine ferne Zukunft und beziehen sich auf kein fernes Himmelreich, sondern auf die gegenwärtige REGENTSCHAFT der Kinder über ihr naives, aber noch ungeteiltes Bewußtsein. Jesus stellt ihnen kein Himmelreich in Aussicht, sondern sagt ausdrücklich: „Denn ihnen IST das Himmelreich." – und zwar JETZT!
Die echte Seelsorge zu betreiben, das muß Aufgabe der künftigen Priesterschaft sein,  keine Trostpflaster, keine Vertröstungen, keine geistigen Almosen spenden, sondern ERFÜLLUNG, HEILUNG, ERLÖSUNG. Alles entscheidende wurde von Christus getan und vollzogen. Es müssen nur noch die richtigen Hinweise gegeben werden, daß ERFÜLLUNG, HEIL, ERLÖSUNG  UND  VOLLKOMMENHEIT PERMANENTE WIRKLICHKEIT SIND. Diesen Seinszustand in uns so wahr werden zu lassen wie er uns durch Gott vererbt und seinen eingeborenen Sohn auf Erden verankert wurde  ist tiefste  religiöse Gott-und Selbsterkenntnis.


Die Ruhe vor dem Sturm dieser Gottesschau und Selbsterkenntnis kann bisweilen bedrohlich depressive Ausmaße annehmen in der Psyche eines Menschen. Eine Erschütterung des Himmels und der Erde sind immer ein Gewaltakt. Vor diesem Donner aber blitzt die Erkenntnis. Und dann folgt die Erfüllung, das Heil – die Wüste blüht, das Leben siegt.

Das ist  freilich kein Wortlaut einer „KIRCHE VON UNTEN „.  Die könnte  befinden,-  das man weniger über Religion reden und mehr im Sinne praktischer Nächstenliebe leisten solle . Mehr soziale Einrichtungen , mehr Armutsbekämpfung . Mehr praktische Arbeit.

Aber genau da befänden wir uns wieder im Kriegslazarett des Lebens. Inmitten unter den massenhaft Schwerverletzten und Kriegsversehrten die wir in übertragenem Sinne alle sind. Ja,-  Verbandszeug und Knochensäge oder nur eine warme Mahlzeit für  einen  armen Hund auf dem gefühlten Abstellgleis  seines Daseins. Ja,- mitten im Lazarett wieder ,- mitten in der Unerlöstheit des Seins,-  da wo die blutverschmierten Operationskittel und die wegsterbenden Wehlaute der Zerschossenen die alte Sinnlosigkeit  wieder im Raume stehen lassen,- wie das gespenstische Zerrbild von allem was Erlösung bedeutet.

Nein,- denn vor der Knochensäge, vor den lebensrettenden Amputationen ,  vor dem Abrutsch in die Gosse ,  vor der Mahlzeit die vor dem verhungern bewahrt und vor jeder Moraltheologie und jeder modern inszenierten Bergpredigt könnte uns 2000 Jahre nach Christi Geburt , Tod und Auferstehung ,- ein Licht  der Erkenntnis leuchten.  Ein Licht  der Erkenntnis vom Kreuz ausgehend ,- ein erlösender Lichtblick ,- in seiner ganzen umfassenden Bedeutung.

Hat diese „Kirche von Unten „ dieses Licht vor Augen ?, wenn sie den Abglanz  des kirchlichen Interieurs in Frage stellt und zu weniger Prunk und mehr äußerlicher Bescheidenheit mahnt ?  Wer den Prunk der Katholischen Kirche in Frage stellt , könnte leicht auch die  Sonne der Energieverschwendung bezichtigen . Und wenn man keine Idee davon hat mit welcher Liebe und Hingabe die Sonne ihren Überfluss über uns und die Welt ausschüttet,- Tag für Tag , Jahr für Jahr , von Ewigkeit zu Ewigkeit dann kann man auch kein Verständnis für die metaphysische Bedeutung von Gold in Verbindung mit religiösem Kultus und Ritus besitzen. Und diese Besitzlosigkeit bedeutet gerade in Bezug  auf  den Gold-Mythos eine geistige Armut . 

Auch darum spricht mich der Katholizismus an, weil der Mythos des Goldes in seiner ganzen Ambivalenz über zigtausend Jahre hinweg in ihm ungebrochen weiter lebt.

 Meine äußeren Sinne finden einfach Gefallen an Form, Schönheit und Ausdruck der alten sakralen Kunst , die ihre Botschaften durch die Formschönheit oder nur den Glanz des Goldes in bedingt in tiefer gelegene Schichten meines Seins transformieren .  Ich sehe darin die geheime Korrespondenz mit dem eigenen Wertigkeitsgefühl das  sich trotzdem über keinen weltlichen Reichtum, kein Statussymbol, keinen Sportwagen und keinen angehäuften Besitzballast definiert. Es ist die Zwiesprache der Resonanzen, es ist der äußere Widerschein der ewig glänzenden inneren Sonne, des ewig währenden heiligen Lichts, das jedem Menschen zugrunde liegt, und das sich im Reichtum der inneren Kirchenwände einfach künstlerisch kultig und rituell bestätigt sieht. Der kirchliche Prunk, all das, was von den kritischen Geizern als zuviel goldener Ballast empfunden wird, all dieser Zierrat in Marmor, Gold und Edelsteinen, die ganze glänzende Fülle, die eine katholische oder orthodoxe Kirche von innen erstrahlen läßt, soll doch Hinweis darauf sein, daß unser aller ursprünglicher heimatlicher Seinszustand einmal REINHEIT und FÜLLE war, und daß wir diese Fülle hier wiedererlangen können – „durch ihn und mit ihm und in ihm". Eine Kathedrale – anders als ein bestuhltes evangelisches Teestübchen – stellt ja eine gewisse Erhabenheit in den Raum, die sich aus seiner ganzen architektonischen und künstlerischen Gestaltung heraus als eine erhebende Kraft manifestiert, die mit dem Besucher des Ortes in Kommunikation treten möchte. Sie rührt ihn an, weil die aufgeladene magische Fülle im Raume mit etwas in Verwandtschaft steht, mit etwas in Verbindung steht, was wir nur noch als Erinnerung an etwas Unbekanntes wahrnehmen, an die Fülle nämlich, aus der wir alle kamen, bevor wir wieder in die Welt hinabstiegen. Eine Fülle, von der wir uns verloren glaubten, und die uns in einem geistigen Geburtsprozeß wieder blüht – dann, wenn wir die Bedeutung der Worte "HEILIGER GEIST" in ihrer Tragweite begriffen haben. Dieser Geist, das muß ich sagen, beschränkt sich auf keine Kirche, er weht, wo er will und stellt sein Angebot in jeden Raum, wo Menschen die Bedeutung des Christus erkannt haben. Nur, jeder begegnet diesem Angebot in seinem Rahmen, nach seiner Fasson. Die Substanz steht ja nicht zur Diskussion. Aber vergessen wir nicht, die äußere Resonanz der inneren Majestät war selbst im Stall zu Bethlehem durch Gold, Weihrauch und Myrrhe gegeben. Und so, wie der Kelch des lebendigen Opfers im goldenen Schrein des Tabernakel aufbewahrt wird, wie in einer ihm gebührenden Fassung, so versteht sich der äußere Schein, den ein reiches Kirchen-Interieur dem Gläubigen offenbart, immer auch als die ihm seiner Seele, seinem Wert entsprechende Fassung. Ich weiß nicht, inwiefern man mir beizupflichten bereit ist, ABER, ein Gottesdienst und die Anbetung Gottes ist immer auch eine Beschwörung unseres tiefsten Selbst, weil Gott und mein Selbst schon immer eine Einheit waren, und jede Kirche, jeder Seelsorger den Menschen über die von Christus mit Liebe und Gewalt geschlagenen Brücke in diese Einheit zurück zu holen hat. Wir kriechen NICHT zu Kreuze, wir erlösen uns durch das Kreuz vom Kreuze und beugen die Knie in Demut vor Gott, um „in ihm und mit ihm und durch ihn" AUF-zu-ERSTEHEN – in keiner fernen Zukunft, nicht nach dem Tode erst, sondern JETZT!

Und vergessen wir nicht ,- Wir alle kommen aus den tiefen der vergangenen Jahrtausende ,-  wir alle sind noch geprägt von allem  was wir in Babylon , Ägypten , Sumer und Rom einst  gesehen und bezeugt oder gewirkt haben .Wir tragen Erinnerungen mit uns an den unbeschreiblichen Glanz und Reichtum prächtigster Palastanlagen und Tempel lange  vor dem Erscheinen des richtungsweisenden Gottessohnes . Das Gold der Inkas,  das Gold  Babylons , Jerusalems ,Ägyptens und Persiens glänzt heute ohne Strahlkraftverlust weiter in den Domen und Kathedralen der Christenheit und der Schmerz der allem Gold  anhaftet  samt dem Blute das um seinetwegen vergossen wurde löst sich auf in seinem Glanze der ein Wiederschein unseres Selbst bedeutet , das schmerzfrei in uns erstrahlt  wenn wir die eigene Schlacke nur lösen von dem  was wir im wesentlichen sind. 
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Den notorischen Kritikern des Christentums und der Kirche an sich gegenüber vertrete ich weiterhin gerne die Meinung, daß Hexenverfolgung, Doppelmoral, Kreuzzüge, Raub und Mord und Glaubenskriege nicht in erster Linie Erfindungen der Kirche sind, sondern Resultate menschlicher Irrungen, Wirrungen, menschlich weltlicher Machtpolitik und menschlicher Grobschlächtigkeit hinter dem Vorwand der Religionen. Die Geschichte der Kirche inkl. ihrer verheerenden Religionskriege ist immer auch die  Entwicklungsgeschichte des menschlichen Bewußtseins und die Geschichte des Menschen an sich, der als steinzeitlicher Höhlenbewohner erstmals eine Idee von etwas  Übergeordnetem bekommt, zunächst aber mal nicht in der Lage ist, sich tiefer mit dieser unbekannten Komponente zu beschäftigen und sich erst mal weiter instinktiv, jagend, mordend und schlachtend über Jahrtausende hinweg auf etwas wie eine Zivilisation zubewegt, auf ein Dasein mit fließend Wasser, Farbfernsehen, Bausparkassen und raffinierterem Mordwerkzeug als Faustkeil und Steinaxt. Die Mörder der Vorzeit, die Vollstrecker des Mittelalters, die Schlächter des 30jährigen Krieges – das sind wir, das ist unsere Natur von gestern. Diese Blutspur ist die Spur der Entwicklungsgeschichte menschlichen Seins, das sind unsere eigenen Fußabdrücke, die wir alle in der Welt hinterlassen haben. Aber von der wilden Höhlenmalerei der Vorzeit über das Anfertigen von Fetischen und Götzenbildern drängt es den Menschen, diesem unbekannten Gott Altäre zu bauen und seine Kunstfertigkeit an Gegenständen für den zeremoniellen Kultus und Ritus voranzutreiben, gipfelnd im prunkvollen Hochaltar, im mit Gold und Edelsteinen besetzten Tabernakel, in Kelch und Monstranz. Der damit seit Jahrtausenden einhergehende Menschheitstraum und Götterzauber korrespondiert bis heute noch im feierlichen katholischen Hochamtsgottesdienst oder der griechischen und russischen Orthodoxie, umrahmt von reichem Dekor, bezaubernder Ornamentik und goldener Pracht, wie sie auch in anderen alten Religionen gepflegt wird, von edlem Weihrauch begleitet, der wie ein Mythos im Raume steht, und um die große Verbindung weiß, von der eine Kirche  evangelischen Stils nur noch träumen kann, in der nüchternen Ausstattung seiner Leichenhallenhaftigkeit, in der jede Predigt zum sozialpädagogischen Vortrag verkommt. Sozialpädagogik aber bedarf keines Weihrauches, keiner erhabenen Stimmung, keiner über die Grenze rufenden sakralen Kunst.

Der Weg des Menschen aus der Steinzeithöhle zum Herrscher über sein Leben und die Welt ist der Weg des nach Erkenntnis, Licht, Sinn und Erfüllung suchenden Menschen, der sich auf dem Weg zu Gott aber gerne verirrt, -der in Abhängigkeiten, Gefangenschaften und den Sog billiger Ersatzerfüllungen und teurer Ego- Definitionsmuster gerät. Das Ich und das Selbst, die interne und die externe Welt, stellen uns auf harte Zerreißproben – immer schon. Das Gewissen, das uns innerlich mahnt, und die Hand, die den Stein auf den Schädel des Bruders schmettert. Schizophrenie und Ambivalenz. Wir konnten nicht anders, als in relativer Blindheit, durch Irrungen und Wirrungen hindurch zu Mördern zu werden, es liegt in unserer niederen Ich-Natur, über die Leichen unserer Brüder und Mitmenschen gegangen zu sein, auf dem Weg zur Erkenntnis, auf der Suche nach Gott, und es liegt in der höheren Natur des Selbst, seinen Leidensweg hinter sich bringen zu wollen, um auf glücklichen Bahnen die wirkliche Höhe des Menschseins zu erklimmen und von da an zu verstehen, was genau es bedeutet, wenn es heißt, daß Gott uns nach seinem Ebenbild erschaffen hat, und was die Konsequenz des Bibelzitates ist, welches da lautet: „ICH HABE GESAGT, IHR SEID GÖTTER".
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Zunächst aber noch einmal Rückblende in die Gefilde menschlich religiöser Irrungen und Wirrungen. Man darf konservativerseits nicht dem Irrglauben erliegen, daß die ans Licht der Öffentlichkeit geratenen Sexualdelikte und seelsorgerischen Missbräuche in katholischen Erziehungseinrichtungen durch die Sexuelle Revolution der 60er Jahre begünstigte apokalyptische Begleiterscheinungen des Hier und Heute seien. Ich bin der festen Überzeugung, daß die christliche Substanz selten reiner als heute war, ( von  einigen mystischen Ausnahmeerscheinungen älteren Datums abgesehen ) und daß der Unterschied zu früheren Zeiten darin besteht, daß die Exzesse hinter den Klostermauern zu damaliger Zeit bisweilen eine heimliche Selbstverständlichkeit waren, die einfach nur systematisch vertuscht wurde, während heutzutage bei wirklich ernsthaftem religiösen Ansinnen das Problem echter und konsequenter Triebunterdrückung zu eben jenen Exzessen führt. Zum andern aber, und das ist das eigentliche Gift, die Kirche der letzten 50 Jahre unter dem Deckmantel der Seelsorge gezielt von eben jenen Verirrten heimgesucht wurde, deren verheerende Spuren nun im Zuge der Aufdeckungslawine von sich Reden machen. Auch hier zerschellt jeder falsche konservative Einwand an der harten Wirklichkeit, wenn einige besonders "Aufrechte" hinter dem Offenbarwerden der unglaublichsten Sauereien und seelischen Verheerungen eine gezielte Kampagne gegen die Kirche wittern möchten. Es ist keine Kampagne, es ist ein Sog, dessen Motor aber nicht die Berichterstatter, sondern die Triebtäter unterm Talar waren und sind. Wir sind hier wieder mitten in der Natur des Menschen. Und noch mal: Es ging in früheren Zeiten  nicht  allen Klosterbrüdern und -Schwestern darum, ihre Triebnatur wirklich zu beherrschen, das muß besonders vor dem Tatsachenhintergrund einleuchten, daß viele Klosternovizen nicht aus innerer Berufung ihren Weg ins Kloster antraten, sondern oft gar keine andere Wahl hatten, als dem Zwang der Eltern folgend oder aus der Notsituation heraus, sich das Überleben zu sichern. Aus diesem Zwang heraus entstand mehr Doppelleben als etwa Doppelmoral. Aber da , wo Menschen sich aus freien Stücken in klösterliche Obhut begeben  und wirklich ernsthaft bemüht sind, sich an die Regeln des klösterlichen und priesterlichen Daseins zu halten, geraten viele in äußerste Bedrängnis gegenüber ihrer menschlichen, zumeist männlichen Natur. Und, um  wieder auf den Mißbrauchsexzeß zurückzukommen, die Kirche bietet den Wölfen im Schafspelz, soweit sie Meister der Tarnung sind, ein ziemlich unbewachtes Einfallstor. Der Priester, der im Ringen mit dem Zölibat einer Frau erliegt, oder seiner Triebkraft, mag vom Klerus als störend empfunden werden, aber was ist das gegen die für einen verirrten Lustgewinn in Kauf genommene seelische Zerstörung von Kindern und Jugendlichen, die ihm als Seelsorger anvertraut wurden, und deren junges Fleisch diesem Reißwolf offenbar die Motivation war, den Priesterberuf zu ergreifen. Hier kann kein konservativer Rettungsversuch unternommen werden, einen Wolf als solchen nicht zu brandmarken, nur weil er das Amt eines Priesters begleitet. Wer eine Kinderseele auf solche Weise ver- und zerstört, zerstört die Kirche mehr, als ein irrläufiger Modernist, der ein wenig am Konservativismus kratzen möchte. Konservativ kann nicht bedeuten, einem enttarnten Wolf wieder in den Schafspelz zurückzuhelfen. Ein Priester, der sich an wehrlosen Kindern vergeht, ist im Grunde nicht mehr Priester und übt sein Amt eigentlich auch ohne Legitimation aus, weil der Schändungsakt ihn im Grunde doch exkommuniziert – das Vergehen allein enthebt ihn seines Amtes. Dieselbe Hand, die sich an einem Knaben vergeht, kann kein wirksames Sakrament mehr spenden. Große Krise. Die Problematik  der Kirche von heute ist die innere Anspannung zwischen modernen und konservativen Kräften. Den modernen fehlt dabei das Verständnis für die tiefe Mystik des Katholischen,  für das Überzeitliche, das sich mit keiner Moderne messen möchte und sich nicht im Wettstreit um Zeitgemäßheit befindet. Man darf vor lauter Religionswissenschaft und Theologie nicht die Natur des Menschen außer Acht lassen, eine Natur, die heute durch keinen Dreißigjährigen Krieg, durch keine Pest, keine Hungersnöte in Europa, sondern durch mediale Stürme, Geschwindigkeitsprozesse und permanenten Flexibilitätswahn so erschüttert wird, daß der Halt der Gläubigen sich auf das wesentlichste konzentrieren muß. Und das Wesentliche kann in dieser irren Zeit nicht die Zwanghaftigkeit  des Zölibats sein. Die Triebkraft des Mannes, besonders der jüngeren, saftigeren Semester, ist ja eine Naturgewalt für sich. Hier entstehen Psychohöllen. Seine Lust im Zaum halten, seinen Trieb beherrschen – ich  weiß nicht, ob das wirklich eine Stärke ist, die man dem Manne zuschreiben kann. Den Dämon des Geschlechtstriebes zu bannen, so man ihn als seinen Dämon identifizieren möchte, das ist die Sache von Heiligen und  Heilige sind im Heer der Kirche echte Ausnahmeerscheinungen. Vorbilder zwar, aber wer reicht an sie heran und welche Qualen durchleidet ein Novize, oder ein geweihter Priester zu Anfang, wenn er sich eingestehen muß, diesen Trieb nicht beherrschen zu können? Wohin dann mit sich und seiner Religion? Grauenvolle Gewissenskonflikte, die einem Seelsorger die Hölle auf Erden bereiten. Die Erwähnung der Natur des Menschen soll keine Entschuldigung sein, sie soll nur den Konflikt erklären helfen, den Abgrund etwas verständlicher machen, der sich vor uns auftut. Ein charismatischer Priester, der es versteht, Menschen in seiner Predigt oder mit seiner bloßen Erscheinung zu berühren und zu erreichen, ist immer auch mit einer Zauberkraft ausgestattet, die seinen Lenden entsprießt. Charisma beruht immer auch auf einer naturgegebenen sexuellen Spannkraft. Es liegt nicht wirklich im Wesen des geistig kämpferischen Katholizismus, ein Kostverächter aus Prinzip zu sein. Ich trage reichlich gute Erinnerungen an kraftstrotzende, lebensnahe katholische Landpfarrer, die im Alkoholrausch einfach geistreich göttliche Unterhaltung zu pflegen im Stande waren. Die Kunst des katholischen Landpfarrers im Umgang mit Alkohol und kulinarischen Genüssen besteht sicher auch heute noch darin, im dionysischen Zustand Würde und Haltung zu wahren.


Aber noch einmal zum momentanen Problem der Sexualität im Katholizismus – oder dem Wirbel, dem dieses Thema gerade anheim fällt. Sicher, jede Unklarheit im Fluß des Lebens trägt eine Forderung mit sich ins Leben – die Forderung nach Aufklärung, nach Ordnung,  nach Klarheit, nach Lösung. Alles will aufklaren, das Leben bringt alles ans Licht, nichts bleibt ungeklärt. Darauf können wir uns verlassen. Das Unklare, das im Dunkel der Erkenntnis gehaltene, strebt der Klärung und dem Licht zu. Pfarrer Milch wußte herrliche mystische tief philosophische Plädoyers für das Zölibat zu halten, sehr beeindruckend,  sehr überzeugend. Aber in ihrer Konsequenz doch nur anwendbar auf diejenigen Priester, die wirklich Herr und Meister über ihre Sinnesnatur waren. Das können nur Ausnahmen sein. Ich sagte es vorhin schon einmal, daß nämlich das Triebproblem früherer Zeiten durch einen selbstverständlich gelebten Zwiespalt von theologischer Theorie und fleischlicher Praxis gelöst wurde. Schwierig mit dem Zölibat wurde es erst durch das ernsthafte Bemühen, ihm wirklich gerecht zu werden. Man kann viel über Sinn und Unsinn des Zölibates diskutieren, aber es bleibt eine verheerende Tatsache, daß, wenn der Grad der Heimlichkeit die gesunde Relation gefährdet, weil das Gewicht der Ausnahme weit über die Bestätigung der Regel hinausgeht, die Tradition oder das Dogma plötzlich in Frage stehen muß. Das ist es, was der Kadavergehorsam im Konservativen momentan nicht sehen möchte. Aber durch die Ignoranz gegenüber dieser Relation verschwindet das Problem nicht. Hält die Natur des Menschen der Idee des Zölibates stand? Und weiter gefragt, kann ein wirklich asexueller Priester (ein von Grund auf leidenschaftsloser Priester) wirklich als Seelsorger seiner Gemeinde vorstehen, ohne Gefahr zu laufen, ein reiner Moraltheologe zu werden. Wir stoßen immer wieder an die Natur des Menschen, an die Schwächen von Petrus, an seine Unbeherrschtheit, seinen Jähzorn, seine menschliche Unzuverlässigkeit – schon als Jünger. Aber auf diesen harten wie brüchigen und zugleich mit allen menschlichen Leidenschaften gesegneten Felsen gründete Christus seine Kirche. Das gegenwärtige Problem seit Jahrzehnten aber ist nicht der Priester, der das Zölibat bricht, sondern derjenige, der Hand an die ihm anvertrauten Kinder legt. Das ist die moralische Katastrophe, daß Männer zu Priestern und Seelsorgern geweiht wurden, die ihre heimliche Neigung bewußt in ihr Amt hineintrugen, um dieser Neigung dort geheimen Raum zu  geben. Wenn wir aber fragen, wer die besseren Seelsorger sind, die Kinderschänder oder diejenigen, die einer Frau zu nahe kamen, dann erweisen sich die  Kinderschänder oder Vertreter körperlicher Gewalten an Kindern als seelsorgerische Nieten, während die Zölibats-Brecher im eigentlichen Sinne oft die leidenschaftlichsten und liebevollsten Vertreter ihres Standes sind.
In diesem Zölibats- Zusammenhang muß aber auch kurz einmal auf einen Aspekt aufmerksam gemacht werden, den die mediale Welt noch gar nicht mit ihren Suchscheinwerfen zu beleuchten hinterher kam. Das nächste "Dunkle" und auch nur allzu menschliche Kapitel in diesem Zusammenhang betrifft nämlich die Verführung des Priesters durch die Frau. Und diese Frau ist nicht das Mädchen aus dem Varieté, nicht der Vamp von der Straße, nicht die klassische Verführerin, sondern in der Regel die fromme Haushälterin oder Wirtschafterin, die, ohne es beabsichtigt zu haben, dem Priester mehr und mehr zuwächst und irgendwann einen Gefühlsbereich passiert, der sich nicht mehr kontrollieren läßt. Die Religiosität einer Frau korrespondiert immer mit einem starken Hingebungsreichtum. Die Grenzen in verbotene Gefilde sind fließender Natur. Die Verführung nicht beabsichtigt – die Sogwirkung immens.
Der mit Kinderpornographie jonglierende katholische Priester ist eine Fehlbesetzung, eine Kirchen-Katastrophe ohne Gleichen. Er ist der systematische Zerstörer der Brücke, die einen jungen Menschen näher an Gott führen soll. Er ist der Feind im Inneren – ein viel zerstörerischer Virus als der offene Schwachsinns-Ruf nach mehr Demokratie im Raum der Kirche. Ein klammheimlicher schleichender Virus, der nach den jüngsten Sprossen der Kirche greift und ihre Glaubenssubstanz zerstört. Aber diese armen Verirrten, die so gezielt wie berechnend unter dem Deckmantel der Frömmigkeit  ins Amt drängen, weil die Kirche ihnen als die geeignete Spielwiese zum heimlichen Ausleben ihrer sexuellen Verirrung erscheint, diese Menschen sind keine Ausnahmen mehr. 
Lenken wir von der Sexual-Entgleisung im Katholischen rüber zur körperlichen Gewalt.  Wir dürfen eines nicht vergessen, daß nämlich das Prügel-Verbot an Schulen sehr sehr jungen Ursprunges ist, und daß unsere Vätergeneration noch den vollen Umfang an erzieherischer Gewalt seitens ihrer Lehrerschaft über sich hat ergehen lassen müssen. Das mag eher ein Umbruch gewesen sein, als eine allmähliche Entwicklung , und dieser Umbruch mag auch zur Folge gehabt haben, daß die Lehrerschaft und das Heer der Erzieher mit dem plötzlichen Wegbrechen ihres Gewaltenmonopols in die missliche Lage gerieten, ihre Autorität zu verlieren, noch ehe sie in der Lage waren, sich eine neue Form der Autorität zu schaffen, die sich aus der inneren Souveränität heraus ergibt. Diese Umbrüche vom plötzlichen Ausbremsen der alteingesessenen Lehrergewalt einerseits und dem Zustrom pazifistischer antiautoritär gesonnener Lehrerschaften in der Spannungsphase der 60er Jahre andererseits mußte aber zwangsläufig zu Schul-Katastrophe von heute führen. Es sind nicht mehr die Schüler, die vor dem Gewaltpotential der Lehrer erzittern, sondern die Lehrer, die vor ihren Schülern zittern. Der Schüler als unberechenbarer Gewaltfaktor, der Schüler als tickende Zeitbombe – eine heimlich um sich greifende Willkürherrschaft gewalttätiger Jugendlicher, die instinktiv eines begriffen  haben, nämlich die Ohnmacht ihrer Erziehungsberechtigten. Eine Ohnmacht, die sich  ergeben mußte aus dem plötzlichen Gewaltverzicht, dem zu plötzlichen Experimentieren mit der Antiautorität und dem allgemeinen Unvermögen der neuen Lehrerschaften, sich eine strahlkräftige Autorität zu schaffen, die eben nicht in erster Linie auf neuesten pädagogischen Rezepturen beruht, sondern der Mitte der Lehrkraft entspringt, dem Wesen eines Menschen, der sich wirklich als Erzieher begreift und mit einer Macht korrespondiert, die ihn vor der Schülerschaft instinktiv wieder zu einer Respektperson macht.
Wir können das durchaus vergleichen mit dem, was im EXORZISMUS zwischen Dämon und Priester geschieht. Ein exorzierender Priester, der diesen Machtkampf nur mit geweihtem Wasser, dem Kruzifix, etwas Hoffnung und einer guten Portion Glaube gewinnen möchte, hat schon verloren. Der Dämon wird nicht von der innewohnenden Magie des Kruzifix oder dem Elixier des geweihten Wassers an sich gebannt, sondern aus der gottverliehenen Magie und Überzeugungskraft, die durch den Priester strömend, das Wasser wirklich weiht und das Kruzifix zum Schwerte macht.  Die Magie entspringt dem Priester. Der Dämon weiß, wem er Respekt zollt und wem nicht. Der Schüler besitzt diesen tierischen Instinkt, seine Lehrkraft zu durchschauen, ähnlich dem Dämon, der durch keine blinde Formel, durch keine Pädagogik und durch keinen reinen Symbolismus in den Griff zu bekommen ist. Der junge Mensch besitzt die dämonische Tiernatur, die auf ein Kräftemessen angelegt ist, er will in seinem Erzieher, den Herrscher, den Dompteur und Bezwinger sehen, nicht den ZERBRECHER, sondern nur den Bezwinger. Und was setzt man ihm vor? Den Pädagogen! Verzweifelte Pädagogen, die etwas Psychologie mitbekommen haben, aber nichts von der Natur des Menschen begreifen. Pädagogen, die bemüht sind, die moderne Hip-Hop- Sprache und das Sozialverhalten dieser außer Rand und Band geratenen Wilden nachvollziehen zu können, ohne eine Idee davon zu bekommen, daß diese Jugendlichen in ihrer Ausweglosigkeit den Weg zurück in die Steinzeit angetreten haben. Der Lehrer und Erzieher von heute steht einem Heer von Jägern und Sammlern gegenüber – machtlos, ratlos, zitternd. Was die moderne Pädagogik vor den jugendlichen Wilden genau so alt aussehen läßt wie der züchtige Katholizismus biederer Zeiten, ist die Tatsache, daß man sowohl die Moraltheologie als auch die lockere Pädagogik vor die Erkenntnis zu pflanzen suchte. Und genau das ist es, was das Eis sowohl des Glaubens als auch der Soziologie so dünn und brüchig macht. Der Verzicht auf die mystische Erkenntnis, die Unfähigkeit der moralischen Instanzen und Pädagogen, die tiefsten Fragen zu berühren, die tiefsten Sehnsüchte des jungen Menschen wirklich zu ahnen. Moral und Pädagogik bedürfen eines tiefen Erkenntnisfundamentes. Es kann nichts gedeihen auf bloßer Gesetzgebung und Formel.
Und noch einmal Kirche. Das ist immer auch die Spur des Menschen und seiner menschlichen Natur, die aus Fehlern und Irrtümern zu lernen hat. Die sich durch die Fehler und Irrtümer über die Erkenntnis den Weg in eine lichtere Zukunft erarbeitet. Nicht aber durch Fortschrittswahn.
Alles wird offenbar,  keine Leiche in keinem Keller bleibt unentdeckt, nichts, was wir zu vertuschen suchen, bleibt ohne Folge. Alles wird offenbar. Warum? Weil das Leben aufklaren möchte, weil es heller werden will, weil alles zum Licht strebt, weil nichts zurück bleiben kann.
Das Leben leuchtet nach überall. Die Sonne bringt alles an den Tag. Das, was im Katholischen im Argen liegt genauso wie im Evangelischen, im Weltlichen, im Privatesten. Der Mensch ist permanent auf dem Weg in die Freiheit, und alles, was er irgendwann als Belastung empfindet, will er hinter sich lassen. 

Manchmal ist es auch nur die Bildzeitung, die es an den Tag bringt. Eine evangelische Bischöfin, die sich mit 1,54 Promille beim Überfahren einer roten Ampel erwischen läßt und einen männlichen Beifahrer im Schlepptau hat, fällt vor dem Gesetz wegen der roten Ampel in Ungnade. Vor der Öffentlichkeit aber kommt sie so rüber, wie die Chefin einer Consulting Firma, die, während einer Betriebsfeier, von Angestellten betrunken mit dem Azubi auf der Toilette erwischt wird.
Wenn ein Häuptling in archaischen Zeiten dem Volke gegenüber den Eindruck erweckte, daß die Götter ihm seinen Segen entzogen und er nur noch als Sterblicher wahr genommen wurde, dann war ER, der plötzlich als Mensch und nicht mehr als Vertreter einer Gottheit da stand, so gut wie tot.
Das Evangelische bietet ja von Haus aus schon keinen feierlichen Rahmen, und die Lebensnähe des evangelischen Pfarrers, mit geregeltem Geschlechtsverkehr, Kindersegen und den gleichen Familienstreitigkeiten wie überall, ist nicht die Atmosphäre, in der sich die Gedankenwelten von der Qualität eines Thomas von Aquin entwickeln können. Er geht seine Predigten halt leichter an, da, wo er meint, verstanden zu werden, von Arbeitslosen und Akademikern. Soziales Gewissen, Jesus liebt Dich, Klimakatastrophe, Weltfrieden, Amen.  Eine betrunkene Bischöfin, eine evangelische, läßt die Welt nicht untergehen, ist  keine Apokalypse, vielleicht ein apokalyptisches Zeichen der Zeit, aber mit viel weniger Fallhöhe aus dem Amt kippend, als ein katholischer Bischof, dessen Überfahren einer  roten Ampel den Untergang des Abendlandes bedeutet hätte – nicht wegen Ampel, sondern der Promille wegen, mit denen ein katholischer Priester sich einfach nicht erwischen läßt, und  weil die enorme katholische Fallhöhe einen Meteoritenkrater ins Schiff zu reißen im Stande ist.
Wenn wir aber die Stimmen der Empörer über den Promillegehalt und die überfahrene Ampel  zurückverfolgen, dann sind  die Ankläger seltsamerweise kaum Katholiken,  sondern die Vertreter einer ganz neuen Religion die gerade in Ausbreitung begriffen ist  und so recht noch keinen Namen für sich gefunden hat. Eine neue Religion von Menschen  für Menschen. Endlich die langersehnte Religion ohne Gott, aber reichlich gottloser Moraltheologie und einer Menge neuer Dogmen, die als unumstößlich gelten. Die Gebet- und Gesetzbücher dieser religiösen Fanatiker sind die wöchentlichen Nachrichtenmagazine , und die Palette an Tageszeitungen, die als kritisch informativ und aufgeklärt gelten. Keine Klatschpresse, weil, man meint es ernst mit sich und der Welt und seinem Glauben. Fakten, Fakten, Fakten. Dogmen, Dogmen, Dogmen. Eine Religion, die sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht – vom Antifa-Schimpansen bis zu den zu Tode gelangweilten Abonnenten moderner Theateraufführungen. Man mag über Moses und die Urheberschaft der Bibel  streiten können, nicht aber über die Geschichtsschreibung der Sieger nach 1918 und 1945. Was früher einmal  als Gotteslästerung unter Strafe stand, weicht dem ungeschriebenen Gesetz wider den gesunden Menschenverstand bzw. dem, was der sich frei und aufgeklärt wähnende moderne Mensch in Bezug auf die Weltgeschichte als seinen Menschenverstand zu verstehen glaubt. Und wenn im Zuge der Klimakatastrophen und  Umwelt-Diskussionen der Glaube an die Gefährlichkeit des CO2 zum unumstößlichen Dogma erklärt wird, dann steht der Eifer der CO2- gläubigen Atheisten dem Erbauungskatholizismus des 18. und 19. Jahrhunderts kaum mehr in etwas nach.  Während sich der Katholik im Laufe der Jahrhunderte wirklich zu entspannen verstand und das Model des verknöcherten Moralapostels zum religiösen Staubfänger verkommt, ist der mit seinen Geschichts- und Umweltdogmen inkl. seiner politischen Korrektness bornierte Atheist bisweilen der krampfigste und spießigste Zeitgenosse neuester Zeitrechnung.
Diese unfehlbar Klugen fallen sehr leicht durch ihre Rücktrittsforderungen auf, mit denen sie um sich schießen, wenn irgendein Amt begleitender irgendwer, irgendwo mal einen cm aus der Reihe tanzt, oder mit einer mißverständlichen Wortsilbe das pure Entsetzen auslöst. Die Dogmaten der Fortschrittlichkeit zusammen mit der CO2- Gefährlichkeits-Glaubensgemeinschaft und den energiesparenden Klimakatastrophen-Heiligen der letzten Tage werden eine atheistische Kirchengemeinde aus dem Boden stampfen, welche uns den Zeugen Jehovas später mal als das weniger nervtötende kleinere Übel in angenehmere Erinnerung zurückbringen wird.
Weiter mit der RE-LIGIO, der buchstäblichen Rück-Bindung an etwas, das uns elterlich  mutet. Jedes Kind braucht, um sich definieren zu können, einen Anhaltspunkt oder eine Idee davon, wer seine Eltern sind. Ein ohne seine leiblichen Eltern erwachsen gewordener Mensch wird sich immer ein wenig vom Leben um seine ihm unbekannten Eltern verraten und betrogen fühlen, um die Information seiner Herkunft, die in den Eltern leibhaftig wird, um dem Nachwuchs Brücke zu sein zu den Ahnen. Der Mensch will wissen, woher er stammt, wer Vater und Mutter waren oder sind, wo und wann er geboren wurde, wie weit die Wurzeln reichen, wo der Stamm sich verzweigt und wohin er treibt. Und hier beginnt auch schon gleich das Trauma der RE-LIGIO.
Das Verlassenheitsgefühl, der schwerwiegende Verdacht, verlassen worden zu sein, auf sich alleine gestellt zu sein, jenseits von Eden, mutterseelenallein und gottverlassen. Und da spielen die Jahrtausende, die uns trennen, von Cro-Magnon und Neandertaler keine Rolle mehr, in der gemeinsamen Sehnsucht nach etwas Unbekanntem, das wir nicht kennen, und  das vielleicht von uns weiß. Und wir wissen nicht recht, ob es Liebe oder  Haß ist, die wir dieser Sehnsucht zollen. Wir spüren den Fluch, der auf der Erde lastet, die Bürden des Daseins, den dunklen Zauber der Verdammnis, schmecken den Staub der Rebellion und erleben die Wohltat einer strahlenden Sonne auf unserer Haut, wie ein Gruß oder ein Kuß aus der Ferne, die vielleicht unsere Heimat ist. Die Sonne, der Mond, Vater und Mutter die vielleicht von uns wissen und uns sehen, bei Tag und bei Nacht. Sehnsucht, die uns immer über den Horizont hinaus in die Unendlichkeit der Himmel ruft. Du und der Steinzeitmensch, und wer noch alles den Lauf der Gestirne beobachtete, um eine Ordnung hinter jeder Bewegung zu erahnen.
Es gibt keine zwingendere Frage, außer diesem ewigen Woher und Wohin. Vor der Frage  nach Gott muß die Frage nach meiner Herkunft stehen. Sie alleine weist mir den Weg zurück, sie alleine setzt die Rückanbindung in Gang, den langen mühsamen Weg  in die Sterne. Denn von dort kommen wir. Wir sind zu Menschen gepresste Götter und stehen unter gewaltigem Druck.
Es ist nicht lange her, seit um 1450 die Gutenberg- Bibel als Druckwerk in Umlauf kam. Von da an dauerte es ca. 330 Jahre bis zur Erhebung des ersten Gasluftballons in Paris, und von da an 110 Jahre ca. bis zum ersten Gleitflug - und dann Schlag auf Schlag: Motorflieger, Doppeldecker, Zeppelin, Atlantikflug, Jagdbomber, Messerschmitt, Düsenjäger, V2- Rakete, Apollo, Weltall, Mondflug, Mars. 
Wir steuern die Weltraumrakete mit komplizierterer Technik, als man sie zur Steuerung  eines Ballons benötigt, aber wir lesen die Bibel immer noch so, als habe sich niemals ein Flugobjekt von der Erde erhoben. Ausgerechnet der Wissenschaftler, der doch berufen ist, Grenzen zu überschreiten und Tabus zu brechen, wo es ihm notwendig  erscheint, ausgerechnet der traut sich nicht, die altehrwürdige Bibel, der er doch ohnehin schon kritisch gegenübersteht, durch die Blaupause des heutigen Technik-Verständnisses zu lesen und zu interpretieren. Lieber möchte er der Natur das letzte und abstruseste an Laune, Zufall und Seltsamkeit  abverlangen, als die Posaunen von Jericho etwa als hochtechnisierte Schallwaffen zu deuten oder die Zerstörung von Sodom und Gomorrha auf den Einsatz nuklearer Massenvernichtungswaffen zurückzuführen.
Es war um 1971 etwa, als ich, angeregt durch meinen Vater, Zugang zu den Frühwerken Erich von Dänikens fand. Zunächst  beeindruckten mich nur die Bilder im Zusammenhang mit den inhaltlichen Erläuterungen, die mein Vater am Mittagstisch kund tat. Es bedurfte keiner Gehirnwäsche, mich von der Schlüssigkeit der Thesen von Dänikens zu überzeugen. Das Thema sprach mich ungemein an, und neben meiner Jugendliteratur  der  griechischen, deutschen und der unvergeßlichen kaukasisch- iranisch-mesopotamischen Sagen, waren es die Frühwerke Dänikens, die mir den Stoff gaben, nach dem meine Seele verlangte.  "Erinnerungen an die Zukunft", "Zurück zu den Sternen", "Aussaat und Kosmos" und von Ernst von Khuon: "Waren die Götter Astronauten?" - ein Buch, in welchem Wissenschaftler sich über Dänikens Thesen äußerten. Nur wenige Jahre davor, Religionsunterricht erstes Schuljahr: Systematische Bibelstudien, Altes Testament, Völkermorde, Gottvater, Abraham, Moses, Gesetzestafeln, Ägypten und das rote Meer. Wunder? Zauberei?  Naturwissenschaft? Die Kirche hier,  Däniken dort, und irgendwo anders die Wissenschaft. Und keiner, der mit dem andern kann und will. Man denkt, liest, denkt. Und irgendwann hört man, daß es so etwas wie die ZEUGEN JEHOVAS gibt, welche die Bibel  buchstäblich wörtlich nehmen, und später  dann einmal hört man von so genannten Kreationisten und lernt dann, dem atheistischen Naturwissenschaftler gegenüber  Gnade walten zu lassen .
Kreationismus und christliche Buchstabentreue. Ein Irrsinn. Partei der bibeltreuen Christen. Auch hier die Vorstellung, daß diese Welt im Himmel gebacken wurde, 6 Tage auf mittlerer Temperatur. Adam, Rippe, Eva, Schlange, Sünde, Anfang vom Ende bis zum gnadenlosen Strafgericht zur ewigen Verdammnis . Und bis dahin erzählen sie dir, daß du wegen deines stilistisch etwas anderen Auftreten homosexuell sein mußt, ob du es  selber nun glaubst oder nicht, und daß man sich davor hüten solle, Bonbons zu verzehren, weil der Türke an den Fließbändern der deutschen Bonbonfabriken die für deutsche Kinder bestimmten Bonbons systematisch und heimlich mit Haschisch imprägniert. (Hol ihn der Teufel). Bei genauerem Hinsehen stellen wir fest, daß es für manche besser so ist, wenn sie an die Erschaffung  der Welt wie an die  Erschaffung einer Modeleisenbahn-Anlage glauben. Zu abgehoben  oder doch noch zu bodenständig in seiner Darbietung? Mir zu wenig und als  Hürde zu niedrig, um springen zu können. Wenn es also irgendeinen Bereich des Lebens und des Philosophierens gibt, der jeden Tabubruch und jeden Deutungsversuch wert ist, dann  diese Frage nach eben dem Woher und Wohin.
 Seit nunmehr 100 Jahren kommen wir der Wahrheit Tag um Tag näher, mit der technischen Entwicklung, die innerhalb eines Jahrhunderts mit rasanten Schritten ein Level erreichte, welches dem unserer vermeindlichen göttlichen Entwicklungshelfer schon sehr nahe kommt. Den Sprung von einem zum andern Planeten. Wir taten es den Göttern gleich, den Schöpfernaturen, die uns nach Inbesitznahme der Erde aus dem Genpool Gottes schöpfend gleichfalls an Land gehen ließen. Heute, wo wir fast den technischen Standart unserer vom höchsten Gott legitimierten Schöpfer erreicht haben, sind wir in der Lage, die Sagen und Mythen der Vorzeit anders als nur bildlich und wörtlich zu deuten. Der Schlüssel zum tieferen Verständnis aller  Mythe ist neben dem Schatz ihrer Symbolhaftigkeit die Technik, die wir uns im Laufe der letzten Jahrhunderte  und  insbesondere der letzten Jahrzehnte erkämpft und erarbeitet haben. Wir überholen nicht nur die eigene Science Fiction, wir machen das Unmögliche wahr. Die Bibel, der Gilgamesch- Epos, die Chroniken frühester Hochkulturen. Donnervögel- Düsenjäger, metallene Heuschrecken-Helikopter, Götter, die vom Himmel kamen, der brennende Dornbusch, die Säulen, die den Israeliten vorausschwebten bei Tag und bei Nacht, die Himmelfahrt Ennochs und Hesekiels. Die Schablone dazu sind unsre eigensten technischen Errungenschaften. Wir müssen nur das bißchen Mut haben, sie über den Text  der alten Überlieferungen zu legen und zu verstehen, daß wir selbst  fast dazu in der Lage  wären, auf einem Planeten zu landen, dort unser Gewächshaus zu installieren, und mit Leben zu experimentieren, das zunächst einmal um einiges dümmer ist als wir selbst. Diesen Schlüssel hatten die Generationen vor uns nicht. Nicht die Mystiker, nicht die Heiligen und nicht die Philosophen und Theologen, ja nicht einmal die Wissenschaft.( wenn man einmal absieht  von den Erinnerungen Da Vincis an die Zukunft )  Das Problem aller Fachbereiche ist aber immer ein wenig auch ihre  Fachidiotie gewesen. Der Naturwissenschaftler ist in seiner Gesetzgebung be- und gefangen. Der Theologe in seinem Metier, der Ufologe im seinigen. Geisteswissenschaftler, Naturwissenschaftler, Techniker, Autoren. Niemand will so recht den Tellerrand des andern in seine  Erwägungen, Berechnungen und Betrachtungen miteinbeziehen, nicht einmal versuchsweise. Das heutige Technikverständnis aber als Schlüssel zur Symbolik und Überlieferung aus frühester Zeit, könnte doch allen Parteien dienlich sein.
Ich möchte nur ein kleines  fast  bescheidenes Beispiel dafür anführen, das zum Ausdruck bringt, wie sehr die Schablone unserer technischen Entwicklung uns ermöglicht, die Vergangenheit zu entschlüsseln. 1921 erschien eine Broschüre unter dem Pseudonym JÜRGEN JENS: "Der biblische Moses als Pulver-Sprengöl und Dynamitfabrikant".  Darin versucht der Autor mittels der vor 90 Jahren vorhandenen Sprengmittel, die im ALTEN TESTAMENT erwähnten Zerstörungen und gewaltsamen Einwirkungen durch Jehova oder Moses anhand moderner Zerstörungstechniken zu erklären, und schließt daraus, daß die in der Bibel erwähnten Zerstörungen nur durch geheime Kenntnis einer zerstörerischen Substanz erfolgen konnten, die dem modernen Dynamit nicht unähnlich war. Keine 30 Jahre später erfährt die Zerstörung von SODOM und GOMORRHA durch den Atombombenabwurf der Amerikaner über Hiroshima und Nagasaki dann die absolute Bestätigung.dessen, das  Dynamit  bei weitem noch nicht der Zerstörungsweisheit letzter schluss bedeuten. Wir können nun also  den  Stand der  menschlichen Zerstörungstechnik aus der Zeit von HIROSHIMA und NAGASAKI zum Vergleich mit SODOM und GOMORRAH  heranziehen ,-  rein  zerstörungstechnisch , jenseits  von Schuldfrage und Moral.

 Dieser mit atomarer Gewalt oder ähnlicher Energie-Ballung spielende launische „Gott“ ( der nie und nimmer die über allem  waltende höchste Gottheit war), der hier mal mittels einer Massenvernichtungswaffe zwei Städte ausradiert und da mal einen Stamm ausrottet, mag mit seinen technischen Möglichkeiten durchaus in der Lage gewesen sein, einen starken Eindruck auf die verstörte Menschheit gemacht zu haben . Aber auch diese von uns zu Göttern erhobenen Fremden  waren eben ihrem Wesen nach auch nur die gleichen Ebenbilder des unsichtbar höchsten Gottes wie wir ,-  selbst  dann noch,  wenn es so genannte Übermenschen gewesen sein sollten,- steht dieses überirdische Übermenschentum doch in engster verwandschaftlicher Beziehung zum Menschen ,-selbst  und gerade auch dann,- wenn diese Überwesen durch  künstlichen Eingriff in die Genetik  von Cro-Magnon -Mensch , Neandertaler oder Artverwandten den eigentlichen MISSING LINK  zu unserem heutigen Menschsein erklären würden .
Ethisch und technisch befinden wir uns heute fast auf Augenhöhe mit den Wesen die uns durch ihren künstlichen Eingriff zu dem gemacht haben was wir heute sind ,- inklusive der   nachgereichten  Geburtstagsgeschenke  von Rad , Beil, Pfeil und Bogen  und der freundlichen  Nachhilfen im Gebrauche von Feuer , dem reiten von Pferden dem halten von Hunden und den Raffinessen menschlicher Balz.  Je nach Laune spenden wir heute Leben oder bringen den Tod , erzeugen Kriege Hungersnöte und Naturkatastrophen und rufen auf zur Spendengala und humanitärer Hilfe , je nach dem  wer von unserer launischen Art  gerade irgendwo seinen Einfluss geltend macht.
Wir sind in der Gesamtheit unseres  menschlichen  Seins ,- im Zusammenspiel von Körper ,Seele und Geist, Kinder und Urgeschöpfe des obersten waltenden alles Sein durchdringenden höchste Gottes ,-und Zöglinge fehlbarer Götter der Vorzeit zugleich . 
Ich möchte kurz erklären, warum ich diese meine Definition weder für blasphemisch erachte und auch nicht  für antichristlich. Ich sehe weder die Allmacht Gottes darin gefährdet, noch die Sinnhaftigkeit des menschlichen Seins im Plane Gottes dadurch in Frage gestellt. Der Gott, der über allem ist, der höchste und immer noch unbekannte Gott, muß diese Erde nicht betreten haben, muß jeden Planeten nur beatmet haben, so wie er jeden Menschen, jedes Tier und jedes Wesen und Ding und den Raum zwischen den Dingen mit seiner Liebe  beatmet und mit seinem Odem belebt . Eine leibhaftige Verbindung zu dieser unserer Welt und unserem Universum stellte er tatsächlich erst vor  2000 Jahren her und zwar durch die Geburt Christi.
Wichtig zu begreifen, daß erst nach Millionen von Jahren der Erdrotation und weiteren Jahrtausenden menschenähnlichen Seins vor gerade einmal 2000 Jahren dieser leibhaftig göttliche  Eingriff in die Welt erfolgte. Die Welt in der wir leben. Winzige 2000 Jahre in Relation zu  Jahrmillionen. Um die Mission Jesu auf Erden und sein Erlösungswerk irgendwann einmal in seiner ganzen herrlichen Tragweite zu begreifen, müssen wir eine Idee davon bekommen, aus welcher Umnachtung, aus welchem Chaos  wir erlöst wurden und was überhaupt vorher geschah.
Ja, wir sind Götter, wir sind die irrenden Kinder ambivalener Götter, das ist unser Problem, und das ist der Grund, warum der oberste waltende unbekannte Gott seinen Sohn hier inkarnierte, als erlösender, lebendiger, sterbender und auferstandener Wegweiser zurück in die Ordnung Gottes.
Die Götter der Inkas, der Jehova des Alten Testamentes, all die aus den Wolken gestiegenen martialischen Astronauten, Götter zwar, aber  nicht minder eifersüchtig ,  gefrässig , rächend und ambivalent wie wir selbst. Die gleichen Seifenopern aus Mord, Intrige, Eifersucht und Größenwahn. Das ist etwas anderes, als die im Stall geborene und am Marterkreuz gestorbene, einzig wahre Majestät des Gottessohnes. Als Außenseiter geboren, als Außenseiter gestorben und auferstanden von den Toten, um UNS zu INSIDERN zu machen. Es will sich so recht keiner eine Idee davon machen, was dies im einzelnen bedeutet. Aber trotz  aller Fehlbarkeit und launischen Ambivalenz  bewegen sich  wie wir selbst auch die Götter der Vorzeit in ihrem Entwicklungsrahmen und auf einer vom höchsten Schöpfer erschaffenen und beatmeten Matrix . Auch deren Bewußtsein ist expansiver Natur,  so wie der Atem Gottes sich universel in Expansion befindet um  das Schöpfungs-Zauber-Wort in die Unendlichkeit zu streuen .
 Die 10 Gebote mögen so etwas gewesen sein, was mit dem Sinn und dem Auftrage zur Erziehung der Menschen noch konform geht.   Aber es muß nicht mehr gewesen sein, als eine von einem entfernten Planeten oder einer  vergessenen irdischen Hochkultur einst verfasste und uns verordnete 10 Punkte Verhaltensregel für einen Menschenschlag, den man daran gewöhnen mußte, sich allmählich selbst zu beherrschen. Die Übergabe der 10 Gebote erfolgte nicht zwingend von den Autoren der Gebotstafeln, sondern von genau  jener ausführenden Gewalt, die auch in unserer heutigen Zivilisation ihre strikte Verhaltensorder von ihren Vorgesetzten diktiert bekommt, und sich  nach dem Verteilen von Flugblättern (mit Benimmregeln und Demokratieversprechen ) gerne auch mal dazu hinreissen lässt,  in eine zu befriedende Menschengruppe zu feuern.

Was können uns die 10 Gebote über ihren wirklichen Ursprung sagen als das ihre Herausgabe an uns Im Grunde nichts anderes war wie der Versuch der Amerikaner, die Demokratie dort hinzutragen, wo sie  nur schwerlich Fuß fassen kann. So wie die Gesetzestafeln am Fuße des Berges Sinai zerschellten, so zerbrechen auch westliche Menschenrechte und Demokratiegebote an der harten Wirklichkeit von Kulturkreisen, denen die Inhalte unserer Gebote einfach wesensfremd sind. Man kann das Verständnis durch keinen Crash-Kurs erzwingen.
 Die zehn Gebote könnten eine im Kosmos weit verbreitete universelle Gesetzgebung sein, die nicht viel gemein haben muß mit der harten Qualität ihrer Überbringer. Man bediene sich zum Vergleich einfach immer wieder aus der Trickkiste zivilisierter menschlicher Missionsreisender, Franziscus Pizarro zum Beispiel,  im Reiche der Inka. Der Dominikaner Vicente de Valverde übergibt dem Inkaherrscher Atahualpa eine Bibel - "Das Wort Gottes". Atahualpa sieht nur in Leder gebundenes Papier und für ihn unentzifferbare Schriftzeichen und Hieroglyphen. Er hört das Objekt nicht sprechen. Kein Gott, der sich ihm durch Leder, Papier und  Schriftzeichen offenbart. Er wirft das Buch zu Boden, und Pizarro eröffnet das Feuer. Die Überbringer der universellen Gesetzestafeln, die Übermittler der "Frohen Botschaft" und die Protagonisten demokratischer Richtlinien verstehen doch ihre eigenen Botschaften nicht.
Es gibt über all dem Irrsinn und  Wahnsinn, der auf und unmittelbar um die Erde spielt, einen geduldsam waltenden Gott, der diesem besonderen Planeten einen gewissen Sonderstatus zugestanden hat. Wir sind ein Entwicklungsland, und unsere Lehrmeister sind Freude und Schmerz.  Die fremden Besucher und Entwicklungshelfer ob nun  aus fernen Galaxien , vorsintflutlichen irdischen Hochkulturen oder  der fernen irdischen Zukunft kommend hinterließen uns bauliche Denkmäler in allen Teilen der Welt, meist pyramidenartige Architektur in verschiedensten Varianten. Sie hinterließen Wissen, Schrecken, Völkermorde, Menschenopfer, Künste , Zauberei, einfache Kriegstechnik und ein unbeschreibliches Chaos, aus welchem sich Kulte und Religionen formten. Geblieben sind also Erinnerungen und  Religionen, die sich in Konkurrenz zueinander befinden, und doch alle gemeinsam im Geheimnis des Lebens miteinander verwoben sind. Geheimnis des Lebens bedeutet aber auch , die Schwierigkeit  dem Sinn des Lebens auf die Spur  zu kommen .  Ich spreche nicht von den letzten Geheimnissen unserer DNA  nicht vom Schlüssel  zur  Verlängerung  unseres Lebens und  der Ausmerzung von Krankheit und Leid, sondern vom Geheimnis der  uns umgebenden Ambivalenz , dem Geheimnis zu dem jeder im erwachen begriffene Mensch sich mühsam den spirituellen Weg  durch ein Chaos sondergleichen bahnen muss .
 Aber wohin mit  uns ?  Fragen all jene die der im Raum stehenden  Frage nach dem WOHER noch nicht die ihr gebührende Ehre und Aufmerksamkeit erwiesen haben. Alle fragen sie jetzt und besonders in Anbetracht der permanenten Naturkatastrophen nach dem WOHIN. Aber ohne die Frage nach dem  WOHER , wird uns der Sinn des Wortes  nicht  offenbar  ,- dem Wort das den Anfang setzte ,  das urgewaltige liebesglühende Wort das unseren Herzschlag bedingt , das uns in Atem hält , und jedem Atom in uns und jedem Planeten die Bahn weist.
Die halbe Lösung wird sein, daß nach Ablegen der Scheuklappen Theologen, Wissenschaftler und Prä-Astronautiker den Ursprüngen unseres äusseren Seins gemeinsam auf den Grund gehen. Hier haben die seltsamen Scientologen der Sache schon ein wenig vorweggenommen. Wenn auch leider eher in der Tradition tyrannischer Gottheiten stehend, haben sie doch früh begriffen, daß wir potentielle Götter sind, daß wir zu sehr viel mehr in der Lage sind, als wir bisher angenommen haben, und daß die Religion in Zukunft immer weniger eine Glaubenangelegenheit  sein wird, sondern eine  Wissenschaft. Wissen um den Sinn des Lebens , Wissen um die Gesetzmäßigkeit allen Seins ,  Wissen um die Grösse Gottes in uns und ausserhalb von uns ,- Wissen und Erkenntnis statt Glauben und Hoffen.  Auf diesem  Wege werden wir die Ideen ordnen wer die legitimen Väter unserer äusseren Erscheinungsbilder sind, und wir werden ein Bewusstsein dafür erlangen wer und was der Gottvater unseres unsterblichen Wesenskernes ist.
Wir müssen die Rangordnung zurückverfolgen, müssen Spuren voneinander unterscheiden lernen, ihre Tiefen und Richtungen erkunden. Was ist Zauber, was ist Dämonie was ist Kult,  welcher Ritus Rück-Anbindung. Was  bleibt als Mummenschanz  auf der Strecke und was wandert  als Folklore ins Völkerkundemuseum.  
Im Zuge solch einer Forschung ließe sich auch das Christentum einen, aber nicht nach modernistischen und basisdemokratischen Maßstäben, sondern in einem ehrwürdigen Rahmen, der das Traditionelle auf der Waage wahrer Lebendigkeit statt auf der Waage der Zeitgeistigkeit  hin prüft .Viele evangelisch katholische Streitpunkte werden sich gewissermaßen von selbst erledigen. Martin Luther wird an Respekt nichts einbüßen, und auf die Fehlbarkeit des Papstes weist nicht erst seit heute die Tatsache hin, daß der Fels, auf den die Kirche sich gründet, nicht aus Granit bestand und Petrus seinen Herrn  immerhin drei Mal verleugnen konnte, bevor der Hahn einmal krähte. Die päpstliche Fehlbarkeit, auch in Stellvertretung Gottes auf Erden, ist menschlicher Natur.
Wir sind ins Dunkel  gestürzte Sterne - und unser Weg zurück in unseren ursprünglichen Glanz ist  bei weitem nicht so weit wie schwer. Es liegt an uns selbst ob wir den Akt der Selbstfindung mit einem Schritt einer Odysee oder Weltreise  vollziehen . Das wesentlichste was es zu entdecken gilt ist immer und jederzeit in greifbarer und be-greifbarer Nähe. Ein grosses, ein immer noch relativ verborgenes aber erhellendes Licht  in diesem Möglichkeits-Labyrinth des irdischen Daseins bedeutet die Reininkarnationslehre , die über die Jahrhunderte  hinweg auch immer  wieder  offen oder im verborgenen von katholischen Mystikern bejaht wurde und auf Geheimpfaden doch zutiefst mit dem Christentum verbunden ist . Die frühen Bestrebungen die Lehre der Wiedergeburt als christlichen Glaubensinhalt regelrecht auszurotten bedeutet nichts anderes als kirchliche Machtpolitik  zum einen,- und eine Verstärkung des Leid-Generators  zum  anderen . Weil  Leid ,-und das lernen durch die Wechselbäder von irdischer Freude und menschlichem Leid den Generator der Transformation Jahrtausende lang im gesetzlichen Rahmen dieses  leidvollen Schmerzprozesses  hielten . Eine zu große allgemeine Annahme und  Akzeptanz  der  Wiedergeburtslehre hätte die Sinnhaftigkeit des  Leid- und Schmerzgenerators im irdisch menschlichen Leben zu sehr in Frage gestellt und den Transformationsprozess geschwächt .  Der Sinn jeden Geheimwissens ist es ein bestimmtes Urwissen so lange im verborgenen durch die  Jahrhunderte zu tragen , vom eingeweihten Informationsträger zum Nächsten , bis dieses Geheimwissen im Sonnenaufgang  eines  neuen Äons in dem ihm gebührenden Rahmen und dem  ihm  bestimmten neuen Gesetz zur freien Entfaltung gebracht werden darf ,- und allgemein Begreifbar wird.  Wer vor 500 Jahren noch die Wiedergeburtslehre als Ketzerei  verwarf oder auszurotten versuchte mit samt ihren Protagonisten mag äusserlich betrachtet wohl in  erster Linie den Gesetzen des Klerus gedient haben,- ohne selber davon auch nur zu ahnen, das über dem Klerus das Gesetz des Äons selbst den Unterdrücker einer kosmischen Wahrheit regelrecht in Kraft  setzte um das Spiel der Kräfte,  das ringen der Ideen und die Energie zur  Transformation in den Generator des Daseins zu speisen . Und der  gleiche Vollstrecker kann  500 Jahre später und im Zuge  seiner eigenen Transformation das Prinzip  das er in relativer Blindheit  aber  in weltlich und überweltlichem Gehorsam einmal auszumerzen suchte ,- im Rahmen  eines  neuen Gesetzes einen Schritt im neuen Äon und im Lichte der Erkenntnis und im vollen Bewußtsein stehend zu einer  wesentlichen Wahrheit erheben ,- weil  die Zeit dieser Wahrheit gekommen ist.  Weil der Generator des Lebens nunmehr keinen Schmerz mehr , sondern die aus dem Schmerz der Jahrtausende gewonnenen Erkenntnisse in  reines Bewußtsein zu transformieren verlangt.  Die Überzeugung,  das wir über mehrere Leben hinweg  ernten was wir säen , diese Überzeugung befriedet  den Menschen versöhnt ihn mit dem Leben und  erleichtert das Dasein. Was für die  jenigen die diese Wahrheit  im verborgenen durch die Jahrtausende trugen eine Bürde war,  sowohl  im tragen der Informationen ihrem bewahren und verteidigen gereicht uns heute zur Freiheit ,  weil alles seine Zeit  hat - und jedes Äon  seinen eigenen Treibstoff gewinnt .  Wieviel  gefühlte Ungerechtigkeit  und Elend liegt der  schmerzhaften Idee zugrunde,  das ein einzig gelebtes Dasein über ewige Verdammnis oder  ewige Glückseligkeit  entscheidet , und wieviel menschliche Verzweiflung ,  wieviel  Ausweglosigkeit Ohnmacht und instinktive  Abkehr von einer Religion aus deren Frohbotschaft sich für viele verzweifelte der erlösende Reim nicht ergibt.

"Aus der Dunkelheit zum Licht" - ein Freimaurermotto zwar, aber ein Indiz dafür, daß die Splitter der Wahrheit breit gestreut sind. Die religiösen Systeme der Welt sind reich  an  vielerlei Bruchstücken, die  Hinweise sind.  Hinweise auf den Kristallisationspunkt und den größten göttlichsten Eingriff, den die Erde je erlebte. Die Befreiung der Menschheit aus Finsternis, Sklaverei und Gefangenschaft. Ein Stall in Bethlehem, ein Kreuz auf Golgatha. Eine Höllen- und eine Himmelfahrt mit unvorstellbaren Konsequenzen.
"Der Menschensohn", die biblische Bezeichnung für den Sohn Gottes, nicht irgendeiner Gottheit, sondern dem eingeborenen Sohne des waltenden Allvaters.
Kein Massenbetrüger wird sich aus dem Meer der Menschheit erheben und behaupten, er  sei der wiedergeborene Odin, Osiris oder Apoll . Inflationär alleine sind die reinkarnierten Jesus-Darsteller, die heute überall auftauchen, um bald darauf wieder sang-und klanglos zu verschwinden.
Der menschgewordene Sohn oder "Der Menschensohn“, das ist schon eine Bezeichnung für sich, die viel in sich birgt und sowohl  etwas  mit  sich bringt  als  auch etwas in uns erweckt ,-  nämlich jene Essenz in uns die mit der Qualität des kommenden Menschensohnes in Resonanz  gerät . Bring einmal für Dich die Begriffe Gottes-Sohn und Menschen-Sohn in Deinen persönlichen Einklang und lasse die  dabei Zustand kommende Frequenz auf dich  wirken . Einwirken und Auswirken .
Mk 13, 26: "Und dann wird man den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen sehn mit großer Macht und Herrlichkeit". Was immer dies bedeutet, ob nun in uns selbst oder außerhalb unseres Selbst,– es birgt Großes.
Neben seiner kosmischen und irdischen Gewichtigkeit bedeutet dieses  zweite kommen des Menschensohnes in Bezug auf unsere menschliche Bewußtseinsentwicklung das in Kraft  treten unseres höchsten Selbst und die volle Inbesitznahme der Erde  von jenem majestätischen Herrschaftsprinzips von welchem seit Alters her die Sagen , Mythen, Märchen und Prophetien der Völker künden . Das grosse Entgegenkommen des Himmels.
München, Pfingsten 2010